ATLAS: Wirklich für’s Volk
Für die Knirpse, die über den Spielplatz an der Geschwister-Scholl- Straße toben, ist die DDR ein Relikt der Geschichte. Dass es Geld von Parteien und Massenorganisationen aus jenem untergegangenen Staat ist, von dem sie mit der Spielplatzsanierung nun profitieren, dürfte sie herzlich wenig interessieren.
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Für die Knirpse, die über den Spielplatz an der Geschwister-Scholl- Straße toben, ist die DDR ein Relikt der Geschichte. Dass es Geld von Parteien und Massenorganisationen aus jenem untergegangenen Staat ist, von dem sie mit der Spielplatzsanierung nun profitieren, dürfte sie herzlich wenig interessieren. Für die Eltern, die möglicherweise noch in jenem Staat gelebt haben, hat die Herkunft des Geldes wahrscheinlich eine andere Bedeutung. Denn die persönlichen Erinnerungen an das frühere Leben ist bei vielen noch präsent – nicht zuletzt im 20. Jahr des Mauerfalls. Umso passender ist es, wenn just zu diesem Jubiläum diese Gelder ausgeschüttet werden. Denn es passiert etwas, dass im Osten vor dem Mauerfall zwar immer behauptet, aber bei weitem nicht immer eingehalten wurde. Staatliches Vermögen – so die Proklamation in Dauerwiederholung – sollte dem Volk gehören. Zwanzig Jahre nach der Wende kommt es nun auch endlich dem Volk zugute. Der Dank dafür gebührt vor allem jenen aus der Wendezeit, die darauf geachtet haben, wie diese Vermögen verwaltet und verteilt werden sollen und dies im Einigungsvertrag festhalten ließen. Ein gelungenes Geschenk zum 20. Jahrestag des Mauerfalls – auch für die danach Geborenen.
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