Sport: WM-Bronze für Brandenburgerin
Judoka Sandra Köppen-Zuckschwerdt sicherte in Rio de Janeiro mit Platz drei auch das Olympia-Ticket
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Schwergewicht Sandra Köppen-Zuckschwerdt von der PSG Dynamo Brandenburg gewann zum Auftakt der Judo-Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro Bronze und verhinderte damit einen Fehlstart des Deutschen Judo-Bundes. Die 32-Jährige holte am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Klasse über 78 kg Bronze und damit das einzige von vier zum Auftakt möglichen Tickets für die Olympischen Sommerspiele 2008.
„Ich hatte einen Wahnsinnstag und bin unheimlich traurig, dass mich die Japanerin Tsukada so knapp geschlagen hat. Aber ich habe bewiesen, dass ich noch nicht zu alt bin“, meinte Köppen-Zuckschwerdt. Zweieinhalb Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Marie-Luis kehrte die Brandenburgerin in die Weltspitze zurück und meldete Medaillenansprüche für Peking an. Erstmals hatte die zweimalige Europameisterin bei der Heim-WM 2001 in München Bronze gewonnen.
Die Sportsoldatin und Ex-Sumo-Weltmeisterin besiegte zum Auftakt die Italienerin Michela Torrenti, unterlag dann der japanischen Olympiasiegerin Maki Tsukada – die später im Finale gegen Titelverteidigerin Tong Wen aus China verlor – und bezwang anschließend in der Trostrunde sowohl ihre Angstgegnerin Lucija Polavder (Slowenien) als auch die Polin Urszula Sadkowska und im Kampf um Platz drei Europameisterin Anne Sophie Mondiere aus Frankreich.
In den drei anderen Gewichtsklassen wurden die Erwartungen nicht erfüllt, ist die Olympia-Qualifikation nur noch über den beschwerlichen Weg der Rangliste möglich. In der Klasse bis 78 kg startete Potsdams Bundesliga-Gaststarterin Heide Wollert aus Halle/Saale gegen die amtierende Europameisterin Stephanie Possamei gleich mit einem Hammerlos. Wollert verkaufte sich dabei recht teuer, verlor den Kampf nach einer Führung aber noch. Ihre Hoffnung auf den Poolsieg der Französin war nicht unberechtigt, doch Possamei verlor das Poolfinale, und damit war Wollerts Traum von der Weltmeisterschaft bereits zu Ende. Weltmeisterin in dieser Gewichtsklasse wurde schließlich die Kubanerin Yurisel Laborde.
Bei den Männern gewann der 20-jährige Berliner Toni Bierau, der kurzfristig für den verletzten Andreas Tölzer (Mönchengladbach) ins deutsche WM-Team gerückt war, im Schwergewicht zunächst sogar drei Kämpfe. Gegen den späteren Weltmeister Teddy Riner (Frankreich) verletzte sich der Junioren-Vizeeuropameister aber im „Golden Score“ am Knie und musste aufgeben. Für Dimitri Peters (Rotenburg/bis 100 kg) war die WM gleich nach der Niederlage im ersten Kampf gegen Ruslan Gasimow (Russland) beendet. Weltmeister in diesem Limit wurde der Brasilianer Luciano Correa.
Peter Teichmann
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