Landeshauptstadt: Wo geht“s hier zum Theater?
Schiffbauergasse: Kulturverantwortliche sorgen sich um Ansiedlungen und das Verkehrsleitsystem
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Berliner Vorstadt - Die Mitglieder des Kulturausschusses sowie Kulturschaffende der Stadt Potsdam sorgen sich gleichermaßen um den wirtschaftlichen Erfolg des Kultur- und Gewerbestandortes Schiffbauergasse. Die Ansiedlung von „kulturaffinen“ Gewerbetreibenden an dem Standort wird kritisch verfolgt – beispielsweise im Falle der gescheiterten Versuche, am Standort einen Indoor-Spielplatz zu etablieren.
Katrin Hukal vom Projekt „KulturGewerbeQuartier Schiffbauergasse“, das vom Land Brandenburg und der Europäischen Union gefördert wird, berichtete dem Kulturausschuss am Dienstagabend in einer Zwischenbilanz, dass 28 Existenzgründer aus Kunst und Kultur die Beratungsmöglichkeiten ihres Projektes nutzten. Insgesamt verzeichne das Projekt 17 Anfragen von Selbstständigen, die sich als kulturnahe Klein- und Kleinstunternehmer an der Schiffbauergasse niederlassen wollten. Ansprechpartner für Gewerbeansiedlungen an dem Standort in der Berliner Vorstadt sei jedoch der Sanierungsträger Potsdam. Von dort heiße es, es solle eine Ausschreibung geben. Das Problem bei diesen Ansiedlungswünschen von kleinen Gewerbetreibenden sprach die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer aus: „Die Miete müssen sie zahlen. Das sind keine subventionierten Bereiche.“ Karin Schröter (Linkspartei.PDS) reagierte: Es könne nicht nur darum gehen, „dass der Sanierungsträger gut bezahlt wird“. Es müsste auch „inhaltlich stimmen“, um einen „guten Mix“ an Gewerbetreibenden an der Schiffbauergasse zu bekommen.
Neben der Ansiedlungsproblematik diskutierten die Ausschussmitglieder intensiv den Stand eines „Leit-, Informations- und Werbesystems Schiffbauergasse“. Der Beauftragte für den Standort, Martin Schmidt-Roßleben, berichtete über eine langfristige und umfangreiche wie komplizierte Konzepterarbeitung für ein Verkehrsleitsystem. Das Hans Otto Theater könne nicht für sich allein ausgeschildert werden, da dann dortige Kultureinrichtungen wie die fabrik oder das Waschhaus ebenfalls eigene Schilder fordern könnten. So müsse die Dachmarke „Schiffbauergasse“ ausgeschildert werden. Schmidt-Roßleben kündigte an, dass eine endgültige Lösung bis zur Eröffnung des HOT am 22. September nicht geben werde. Dazu der geschäftsführende Direktor des Hans Otto Theaters, Volkmar Rabback: „Wir brauchen eine Zwischenlösung!“ Er kündigte für die Eröffnung von Potsdams neuem Theater an der Schiffbauergasse „einen Run auf die Parkplätze“ an, denn mit der Eröffnung beginne am Standort auch der Bau des Parkhauses. Die jetzigen ebenerdigen Parkplätze werden Baustelle. Die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer sagte, Schmidt-Roßleben könne nur moderieren, „handelnder Akteur ist der Sanierungsträger“. Der Standort-Beauftragte pflichtete den Ausschussmitgliedern bei, „eine Ausschilderung bis zum 22. September wäre schon eine Lösung“.
Nach der Diskussion befürwortete der Ausschuss eine Information der Verwaltung über ein „kurzfristiges Leitsystem Schiffbauergasse“ in der Stadtverordnetensitzung am 30. August und über ein „grundsätzliches Konzept“ in der November-Sitzung. gb
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