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Die Immobilienpreise in Potsdam steigen immer weiter.

© Manfred Thomas

Wohnen in Potsdam: Wohnkosten sind nur moderat gestiegen

Bezogen auf die Kaufkraft sind die Wohnkosten in Potsdam zwischen 2012 und 2015 unterdurchschnittlich gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Analyse durch Immobilienscout24.

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Günstige Wohnungen sind in Potsdam nicht leicht zu finden. Angesichts von niedrigem Leerstand und anhaltendem Zuzug steigen die Mieten hier besonders stark, so jedenfalls die landläufige Vorstellung. Doch blickt man über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus, relativiert sich das Bild: Bezogen auf die Kaufkraft sind die Wohnkosten in Potsdam zwischen 2012 und 2015 unterdurchschnittlich gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Analyse aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte durch das Immobilienportal Immobilienscout24. Dabei wurde der sogenannte Erschwinglichkeitsindex berechnet. Der Analyse liegen die Angebotsmieten für Bestandsobjekte und Angebotspreise für gebrauchtes Wohneigentum vor. Die häufig höheren Preise bei Neubauten sind somit nicht erfasst. Mit Hilfe eines statistischen Verfahrens wurden die Miet- beziehungsweise Erwerbskosten vergleichbar gemacht.

Für die kalten Mietkosten waren der Analyse zufolge in Potsdam im Jahr 2015 19,2 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens von 39 886 Euro fällig. Damit landet Potsdam bundesweit auf Rang 34. Allerdings sind in Ostdeutschland nur Berlin, Jena und Rostock kostspieliger als Potsdam. Unter den Top-Ten bundesweit finden sich überwiegend Städte in Süddeutschland wie München, Regensburg und Würzburg. An der Spitze steht Freiburg im Breisgau. Dort gehen 30 Prozent des Haushaltseinkommens für die Kaltmiete drauf. Ein hoher Anteil von Studenten mit geringer Kaufkraft treffe auf verhältnismäßig hohe Mieten, heißt es dazu in der Erklärung von Immobilienscout24.

Durchschnittlich 7,86 Euro Kaltmiete

In Potsdam erhöhte sich der Wohnkostenanteil im Vergleich mit dem Jahr 2012 um 0,3 Prozent – was ungefähr 120 Euro entspricht. Im Jahr 2012 hatte Potsdam in der Rangliste noch auf Platz 18 gestanden, doch seither sind die Mieten in einigen anderen Städten stärker angestiegen. In der Top-Ten der stärksten Zuwächse finden sich mit Ausnahme von Wolfsburg ausschließlich Städte und Kreise in Bayern. Am schnellsten kletterten die Mieten in Würzburg: Von 2012 bis 2015 legten sie dort um 4,1 Prozentpunkte auf 23,8 Prozent Anteil am Haushaltseinkommen zu.

Pro Quadratmeter werden in Potsdam der Analyse zufolge 7,86 Euro Kaltmiete monatlich fällig. Damit liegt die Landeshauptstadt auf Rang 52 von 410 untersuchten Kreisen und Städten. Bei den Kaufpreisen liegt Potsdam auf Rang 59. Immobilienscout ermittelte einen Durchschnittspreis von 2027 Euro pro Quadratmeter beim Kauf einer Eigentumswohnung.

Die teuren Städte verbinde eine starke lokale Wirtschaft mit attraktiven Arbeitgebern und eine hohe Lebensqualität, teilte Immobilienscout mit. In allen Top-Ten-Städten gelte wie in Potsdam seit Anfang 2015 die Mietpreisbremse, die Mieterhöhungen bei Neuvermietungen begrenzt. Ob die Mieten künftig nicht mehr so stark steigen, werde sich zeigen, hieß es. Bislang habe das Gesetz keinen preisdämpfenden Effekt auf den Mietmarkt. Marco Zschieck

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