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Ausstellungsstück. Als attraktiver Standort für Wohnimmobilien gilt nicht zuletzt die Speicherstadt. So vermarktet die Groth-Gruppe bereits die im Bild rot umrandete mittlere Speicherstadt. Den nördlichen Teil hat die Pro Potsdam noch nicht verkauft.

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Investorensuche in Bayern: Wohnungen, Gewerbe und teure Villen

Auf der Immobilienmesse Expo Real wirbt Potsdam um zahlungskräftige Bauinvestoren – auch für altbekannte Objekte

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Die Immobilienmesse Expo Real ist Europas größte Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen. Seit 1998 findet sie jährlich Anfang Oktober auf dem Gelände der Neuen Messe in München statt. In diesem Jahr präsentieren 1610 Aussteller aus 34 Ländern ihr Angebot. Potsdam wirbt auf der Messe nicht nur um Grundstückskäufer, sondern bietet auch zahlreiche neugebaute oder sanierte Objekte an. Hier ein Überblick über die wichtigsten Aussteller und ihre Projekte: 

Grünes Quartier am Filmpark

Einer der größten Anbieter aus Potsdam auf der Expo-Real ist der Filmpark Babelsberg. Im Katalog finden sich gleich sieben Einzelflächen in der nördlichen Medienstadt rings um den Filmpark und das Studio Babelsberg. Hier soll der Projektbeschreibung zufolge unweit der Babelsberger Villenkolonie und in Nachbarschaft zur Hochschule für Film und Fernsehen und dem Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) auf rund 2,5 Hektar Fläche ein großzügiges, begrüntes Quartier aus Wohn- und Gewerbeflächen entstehen. Direkt vor dem Eingang des Filmparks an der Großbeerenstraße wird ein 10 000 Quadratmeter großes Grundstück zur Errichtung eines Hotels und eines Parkhauses ausgeschrieben. Die größte Einzelfläche ist der Film-Campus mit mehr als 28 000 Quadratmetern. An der Marlene-Dietrich-Allee soll dort unter anderem ein Wohnkomplex für 400 Studenten entstehen. Ähnlich groß ist ein für die Ansiedlung von Büros, Gewerbe und Vergnügungsstätten vorgesehenes Grundstück an der Kreuzung von Großbeerenstraße und August-Bebel-Straße.

Wohnen in der Speicherstadt

Als Stadtquartier mit besonderer Standortqualität vermarktet die Groth-Gruppe ihr Projekt in der mittleren Speicherstadt. Hier werden auf der Fläche zwischen dem östlichen Havelufer und der Leipziger Straße insgesamt 105 Eigentums- und 154 Mietwohnungen angeboten. Die Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen haben eine Größe von 50 bis 190 Quadratmetern. Im Frühjahr 2014 soll alles fertig sein. Im Katalog werden die Wohnungen mit „herrlichem Havelblick und ansprechender Ausstattung“ angepriesen und kosten etwa 2850 Euro pro Quadratmeter. Mit einem modernen Wärmeschutzkonzept, das auf Fernwärme setzt, liegt der Energieverbrauch 30 Prozent unter der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung. Insgesamt investiert die Groth-Gruppe 80 Millionen Euro. Für das Grundstück hatte sie 8,5 Millionen Euro an die Pro Potsdam gezahlt.

Bauland und Barockhäuser

Auch für die unmittelbar angrenzende nördliche Speicherstadt hat die Groth- Gruppe geboten. Das Areal wird von der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam ausgeschrieben, ist aber kein Bestandteil des Katalogs für die Expo Real. Zum Stand des Verfahrens war am Montag auf Anfrage nichts zu erfahren. Auf der sieben Hektar großen Fläche ist Platz für etwa 300 Wohnungen. Der flächenmäßig größte Posten im Messeportfolio der Pro Potsdam ist das Quartier Am Schragen im Bornstedter Feld. Hier bietet die Pro Potsdam ab Ende des Jahres insgesamt 82 000 Quadratmeter erschlossene Fläche für die Bebauung mit mehrgeschossigen Wohnhäusern an. Die Grundstückspreise liegen zwischen 200 und 240 Euro pro Quadratmeter. Gleich neben der eigenen Zentrale in der Pappelallee will die Pro Potsdam ein mehr als 4000 Quadratmeter großes Grundstück verkaufen. Hier ist eine gewerbliche Nutzung vorgesehen, die das Wohnen nicht wesentlich stört, hieß es. Bewohnt sind hingegen drei denkmalgeschützte Häuser in der Innenstadt, die zum Verkauf stehen. Die Gebäude in der Dortustraße 11, 59 und 63 sind Ende der 1990er Jahre saniert worden. Darin befinden sich Wohungen und Ladenlokale im Erdgeschoss. Schließlich sucht die Pro Potsdam noch einen Investor für ein Gewerbegebäude, das an das Parkhaus in der Schiffbauergasse angebaut werden soll.

Nachfolger für Gaststätte gesucht

Für einen alten Bekannten wirbt die Schlösserstiftung auf der Expo Real. Gesucht wird ein Investor für das seit Jahren leer stehende Kastellanshaus, das zum Jagdschloss Stern gehört. Als Nutzung gibt die Schlösserstiftung „Gewerbe, vorzugsweise Gastronomie“ an. Letztere gab es hier früher schon: Zu DDR-Zeiten befand sich im Kastellanshaus eine beliebte Ausflugsgaststätte. Heutige Brandschutzund Hygienevorschriften machen eine gastronomische Nutzung allerdings schwierig. Zahlreiche gescheiterte Ausschreibungen sind der Beleg dafür. Freilich sucht die Stiftung keinen Käufer, sondern bietet ein „dinglich gesichertes Nutzungsrecht“ über eine Erbbaupacht.

Wer will Siemens?

Auch die Siemens-Villa war in den letzten Jahren wiederholt im Gespräch. Diesmal wird das Gebäude in der Gregor-Mendel-Straße für 2,2 Millionen Euro zum Kauf angeboten. Die Villa im herrschaftlichen englischen Landhausstil wurde 1890 im Auftrag von Werner von Siemens für seine Tochter Käthe Pietschker erbaut. 1987 brannte sie bis auf das erste Obergeschoss ab und wurde 1994 originalgetreu saniert. Nachdem das Objekt 2006 zwangsversteigert worden war, scheiterten Pläne, hier eine Kita unterzubringen. Das dreistöckige Haus mit Souterrain hat eine Nutzfläche von 1120 Quadrantmetern und kann zum Wohnen oder als Firmensitz genutzt werden.

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