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Landeshauptstadt: „Xaver“: Störungen im Betriebsablauf

Straßenbahnen fielen aus, die B 2 war stundenlang gesperrt: Orkan „Xaver“ hat die Potsdamer am Freitag in Atem gehalten. Größere Schäden wurden nicht vermeldet

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Verletzt wurde niemand, dennoch hat Orkantief „Xaver“ der Landeshauptstadt am Freitag seinen Stempel aufgedrückt. Nicht nur wegen des widrigen Wetters waren die Wege durch die Stadt beschwerlich: Wegen eines in die Oberleitung gestürzten Baumes am Platz der Einheit gab es ab 8.20 Uhr einen Ausfall im nördlichen Straßenbahnnetz, Ersatzbusse wurden eingesetzt. Bahnen in Richtung Viereckremise fuhren wieder gegen 11.45 Uhr, Babelsberg und die Glienicker Brücke wurde ab 14.45 Uhr wieder angesteuert, sagte ein Sprecher. Immerhin: Der S-Bahn-Verkehr war weitgehend störungsfrei. Probleme auf der S1 gab es zwischen 6 Uhr und 6.45 Uhr, als ein umgestürzter Baum am Botanischen Garten die Gleise blockierte, sagte ein S-Bahn-Sprecher den PNN.

Im Potsdamer Norden hatte ein Lkw-Unfall auf der B 273 seit dem Freitagnacht für ein Verkehrschaos und teils stundenlange Wartezeiten gesorgt: Gegen 2.19 Uhr war ein Lkw mit Anhänger hinter Bornim aufgrund des starken Seitenwindes ins Schleudern geraten, sagte eine Polizeisprecherin. Das Fahrzeug war demnach auf der Fahrbahn quergestellt, das Führerhaus komplett verkeilt, der Anhänger im Straßengraben gelandet. Der Fahrer blieb unverletzt. Die Bergungsarbeiten zogen sich wegen der schwierigen Witterung bis 10.40 Uhr hin. Die Straße musste in dieser Zeit in beide Richtungen voll gesperrt werden, der Verkehr wurde weiträumig über die B 2 und die Autobahn umgeleitet. Bei den Havelbuslinien 614 und 650 gab es Verspätungen bis zu zwei Stunden, wie ein Sprecher sagte.

Die Potsdamer Feuerwehr war von Donnerstagabend bis Freitag, 19 Uhr, insgesamt 56-mal im Einsatz, sagte Schichtleiter Peter Riedel den PNN. In den meisten Fällen hätten umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und lose Fassaden- oder Dachteile beseitigt oder gesichert werden müssen. Den mit zwei Stunde längsten Einsatz löste ein Baum aus, der auf dem Gelände der Heinrich-Heine-Klinik in Neu Fahrland in einen anderen Baum gekracht war. Die Potsdamer Berufsfeuerwehr musste keine Kollegen aus der Freizeit holen, die Unterstützung der freiwilligen Kameraden reichte aus.

Zwischen dem neuen Landtag und der Nikolaikirche stürzte eine circa fünf Meter hohe Kabelbrücke teilweise ein. Dabei wurde eine vier Meter hohe historische Statue leicht beschädigt. Im neuen Landtag am Alten Markt war am Vormittag zwischenzeitlich der Strom ausgefallen - ausgerechnet bei der ersten Probesitzung des brandenburgischen Parlaments. Hier und dort hat auch die Weihnachtsdeko gelitten: An der Wilhelm-Galerie etwa mussten die Deko-Leuchten am Vormittag wieder gerichtet werden, an der „Garage du Pont" hatte es den Weihnachtsbaum der Länge nach umgelegt.

Der Unterricht, der wegen des Orkans bereits am Donnerstagnachmittag in vielen Potsdamer Schulen ausgefallen war (PNN berichteten), fand auch am Freitag nur sporadisch statt. Am Einstein-Gymnasium fiel er aus, die Lehrer hatten stattdessen Aufgaben für zu Hause erteilt. Am Helmholtz-Gymnasium und der Gesamtschule am Schilfhof war Schülern und Eltern freigestellt, ob sie am Unterricht teilnehmen oder nicht. Wer nicht zur Schule kommt, müsse den Stoff nachholen, sagte ein Mitarbeiter der Schilfhofschule. Am Helmholtz-Gymnasium waren viele Eltern der Empfehlung gefolgt und hatten ihre Kinder zu Hause behalten, sagte Schulleiterin Grit Steinbuch den PNN. Der Unterricht fand aber regulär statt.

Die Gärten und Parks der Schlösserstiftung blieben am Freitag geschlossen, für das Schloss Sanssouci wurden keine Karten verkauft. Auch in den nächsten Tagen kann es aufgrund möglicher Schäden und Aufräumarbeiten zu Einschränkungen kommen, teilte die Stiftung mit.

Seiten 4, 18 und 19

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