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Landeshauptstadt: „Zahl der Geschlechtskrankheiten nimmt zu“

Hortense Lademann über ihre soziale Arbeit in der Aids-Hilfe Potsdam

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Hortense Lademann über ihre soziale Arbeit in der Aids-Hilfe Potsdam Frau Lademann, in Potsdam gab es laut Robert-Koch-Institut im letzten Jahr fünf neue HIV-Ansteckungen und eine gemeldete Aids-Erkrankung. Wozu braucht die Stadt eine Aids-Hilfe? Als einzige nicht staatliche Aids-Hilfe in Brandenburg betreuen wir zur Zeit rund dreißig HIV-Positive. Wichtig ist die Prävention an Schulen, damit sich junge Leute nicht wegen Unwissen infizieren. Zudem bieten wir unter Tel.: (0700) 445 33 31 ein Info-Telefon an. Wir müssen versuchen, die Krankheit im öffentlichen Bewusstsein zu halten. Wie nötig ist die Vorbeugung noch? Gerade unter Jugendlichen nahm die Zahl der Geschlechtskrankheiten im letzten Jahr wieder zu. Zum Beispiel ist auch die Syphilis wieder im Kommen und auch diese Krankheit ist ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr heilbar. Auf die Übertragungswege müssen wir die jungen Leute aufmerksam machen. Welche Hilfen bieten Sie den Betroffenen? Vor allem können wir sie beruhigen und mit ihnen reden. Wir begleiten sie aber auch zum Beispiel zu Ämtern und zu Ärzten und versuchen, ihnen über Stiftungsgelder und unseren Nothilfe-Fond Geld zu besorgen. Zudem möchten wir auch positiven Asylbewerbern zu helfen. Sie haben es oft noch schwerer, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Wie leben Aidskranke in Deutschland? Die neuen Kombi-Therapien versprechen bessere Lebensqualität und ein paar Jahre mehr. Die Stigmatisierung von Betroffenen ist zurückgegangen, doch müssten sie noch besser integriert werden. Wie finanziert sich die Aids-Hilfe? In erster Linie bekommen wir Zuschüsse vom Sozialministerium. Außerdem erhalten wir Gelder von der Stadt Potsdam und vom Kreis Potsdam-Mittelmark. Doch auch wir kämpfen mit sinkenden Mitteln. Den Rest-Etat müssen Spenden abdecken, dazu erwirtschaften wir eigene Mittel wie eben durch die bald stattfindende Aids-Gala. Für diese suchen wir noch Sponsoren. Das Fest kostet zum ersten Mal Eintritt – was passiert mit den Einnahmen? Wir verwenden sie zur Finanzierung und für ein geplantes Medienprojekt.

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