ATLAS: Zündstoff
Die häufig belächelte Potsdamer Forderung nach einem Förderprogramm für den Wohnungsbau erhält neuen Zündstoff. Und sie erscheint aufgrund der neuen Zahlen verständlich.
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Die häufig belächelte Potsdamer Forderung nach einem Förderprogramm für den Wohnungsbau erhält neuen Zündstoff. Und sie erscheint aufgrund der neuen Zahlen verständlich. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam hat es nicht geschafft, die angekündigten Mietpreise von etwa acht Euro pro Quadratmeter für ihre Neubauten im Bornstedter Feld zu realisieren. Es werden mehr als neun Euro pro Quadratmeter verlangt. Kalt wohlgemerkt, die Nebenkosten kommen noch dazu. Und die werden auch durch eine gute Dämmung nicht maßgeblich gesenkt, weil die Kosten für Müll, Versicherungen, Steuern, Hausmeister, Reinigung, Lift und Strom unabhängig von der Bauweise sind – einzig die Heizkosten lassen sich durch Dämmung beeinflussen. Angesicht des Mangels an Wohnraum in der Stadt mag man argumentieren, die Mietpreise der Pro Potsdam sind dem Markt angepasst. Große Nachfrage – hoher Preis. Unterstellt man der Pro Potsdam jedoch Bestes, so geht es vielleicht nicht preiswerter. Andere Bauherren können das Allerdings schiebt die städtische Gesellschaft einen Berg von mehreren hundert Millionen Euro Schulden vor sich her – sie muss wirtschaftlich sinnvolle Mieten verlangen. Es muss daher konstatiert werden: die Mietpreise werden nicht sinken – erst mit einer öffentlichen Bauförderung könnten preiswertere Mieten verlangt werden.
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