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Eine Mutter macht einen Vorfall an einer Potsdamer Schule über Facebook öffentlich. Eine andere Potsdamerin spricht nun von "Hetzkampagne".

© dpa

Kommentar über Gewaltdebatten im Internet: Zurückhaltung ist das Gebot der Stunde

Eine Mutter schreibt einen Facebook-Beitrag über einen Belästigungsvorfall an der Theodor-Fontane-Schule. Der Post wurde Hunderte Mal geteilt und heftig debattiert. Solche Vorwürfe gehören aber nicht unreflektiert in ein soziales Netzwerk, meint PNN-Autor Henri Kramer.

Stand:

Potsdam - Nun soll es sich um eine „Hetzkampagne“ handeln. Das zumindest schrieb jetzt im sozialen Netzwerk „Facebook“ eine erwachsene Potsdamerin über die Gewalt- und Belästigungsvorwürfe, wegen denen die Polizei an der Theodor-Fontane-Oberschule ermittelt. Der Vorwurf dort: Eine Zehnjährige soll unsittlich von einem Mitschüler berührt worden sein, ein Freund, der ihr helfen wollte, wurde demnach verprügelt und getreten. Auch das wurde von einer betroffenen Mutter über „Facebook“ publik gemacht, inzwischen Hunderte Male geteilt und umfangreich debattiert.

Stopp. Um es ganz klar zu sagen: Solche, noch nicht einmal bewiesenen, Vorfälle gehören nicht unreflektiert in ein soziales Netzwerk, allein schon zum Schutz der minderjährigen Beteiligten. Nicht umsonst finden Gerichtsverfahren mit Kindern unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, nicht umsonst hält sich auch die Polizei bei solchen Vorfällen mit Details zurück – zumal es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handelt, das eben der Aufklärung solcher Vorwürfe dienen soll. Zurückhaltung ist also das Gebot der Stunde, gerade mit Blick auf das Kindeswohl. Und Zurückhaltung täte auch manchem erwachsenen „Facebook“-Nutzer gut – um es einmal vorsichtig zu formulieren.

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