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Abgebrannt. Der verkohlte Sperrmüll ist weg. Geblieben ist die verrußte Außenwand des Wohnblocks in der Drewitzer Günther-Simon-Straße.

©  Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Zwei Brände in einer Nacht

In Drewitz wurden zwei Kinder bei einem Brand leicht verletzt, in Babelsberg brannten vier Autos aus. Die Polizei hat noch keine heiße Spur

Stand:

Drewitz/Babelsberg - Zwei leichtverletzte Kinder, vier ausgebrannte Autos: Das ist die Bilanz nach mehreren Bränden im Stadtgebiet in der Nacht zu Freitag. Ein brennender Sperrmüllhaufen in der Drewitzer Günther-Simon-Straße hatte gegen 1 Uhr eine solche Hitze entwickelt, dass im dahinterliegenden Haus das Fenster zu einem Kinderzimmer zersprang. Ein dreijähriger Junge und ein fünfjähriges Mädchen mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden, die anderen Hausbewohner warteten die Löscharbeiten der Feuerwehr auf der Straße ab. Die Kinder wurden noch in der Nacht wieder aus der Klinik entlassen. Bei einem weiteren Brand auf dem Parkplatz des Aldi-Marktes in der Großbeerenstraße neben der Aral-Tankstelle, der 2.30 Uhr gemeldet wurde, brannten vier Autos komplett aus. Verletzte gab es hier nicht.

Wie die Polizei gestern mitteilte, wird in beiden Fällen wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt. Einen Zusammenhang zwischen den Bränden konnte Polizeisprecher Mario Heinemann gestern gegenüber den PNN weder bestätigen noch ausschließen. Bisher gebe es keinerlei Hinweise auf Täter. Die Ermittlungen dauern an.

Bei dem ersten Brand in Drewitz habe ein vier mal vier Meter großer Sperrmüllhaufen mit Möbeln und Matratzen in Flammen gestanden. Durch die Hitze sei eine Fensterscheibe im ersten Stock des dahinter stehenden Wohnblocks zersprungen. Rauch zog in das Zimmer der beiden Kinder. Bei der Wohnung handelt es sich um eine Wohngruppe der Arbeiterwohlfahrt. Der Betreuer habe die Kinder aus dem Haus gebracht. Andere Hausbewohner konnten das Haus ohne Hilfe verlassen. Nachdem der Brand gelöscht war, konnten sie wieder in das Haus zurückkehren. Durch das Feuer ist die Fassade verrußt und das Zimmer der Kinder unbewohnbar. Das Grundstück ist nicht eingezäunt, sodass der Täter freien Zugang hatte. „Die Spurensicherung ist abgeschlossen. Nun müssen sie ausgewertet werden“, so Heinemann.

Das Feuer auf dem Parkplatz in der Babelsberger Großbeerenstraße zerstörte vier nebeneinanderstehende Autos. Die vier Kleinwagen – ein Ford, ein Opel, ein Seat und ein VW – gehören Potsdamern und wurden komplett zerstört. Auch hier ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Sie schließt jedoch ausdrücklich nicht aus, dass es sich um einen technischen Defekt handeln könnte. Da die vier Autos nebeneinander standen, sei auch denkbar, dass der Brand von einem auf das nächste übergesprungen sei.

Eine Verbindung zur Serie von angezündeten Autos jüngst in Berlin sieht die Polizei nicht. „Wir können keine Gemeinsamkeiten erkennen“, sagte Polizeisprecher Heinemann. Anders als in Berlin waren in Potsdam nicht neuere Oberklassewagen betroffen. Vielmehr waren alle abgebrannten Kleinwagen älter als zehn Jahre – der älteste Baujahr 1995. Die Spurenlage sei schwierig. Ein Sachverständiger untersuche die Fahrzeuge. „Als die Einsatzkräfte kamen, brannten bereits alle vier Fahrzeuge“, so Heinemann. Es habe keine Gefahr bestanden, dass der Brand auf die benachbarte Tankstelle übergreift, so Heinemann.

Auch einen Zusammenhang zu den Bränden in der Vornacht in der Waldstadt konnte die Polizei gestern weder bestätigen noch ausschließen. Dort brannten in der Nacht zu Donnerstag wie berichtet Mülltonnen in der Drewitzer Straße, ein Holzschober im Käuzchenweg und zwischen Drewitzer Straße und Heinrich-Mann-Allee ein Bauschuttcontainer. Zu den Tätern hatte die Polizei am Freitag noch keine neuen Erkenntnisse.

Die Polizei bittet jeden, der etwas Verdächtiges beobachtet hat, sich bei der Polizeiwache Mitte, Tel.: (0331) 55 08 26 24, via Internet unter www.internetwache.brandenburg.de oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

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