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Kuchenkerzen erfolgreich gelöscht: Johanna, Charlotte, Franziska und Alexander Kübler wurden gestern fünf Jahre alt. Natürlich bekam jeder seinen eigenen Geschenkestapel.

© Andreas Klaer

Von Peer Straube: Zwei Burgen für Vierlinge

Potsdams berühmtestes Kinder-Quartett feierte gestern seinen fünften Geburtstag und bekam auch Geschenke von Patenonkel Jann Jakobs

Von Peer Straube

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Babelsberg - Zepter und Krone. Was sonst für eine kleine Prinzessin? „Das ist mein Lieblingsgeschenk“, sagt Franziska Kübler und nimmt das PVC-Geschmeide stolz in die Hand. Wie ihre Geschwister Johanna, Charlotte und Alexander ist sie gestern fünf Jahre alt geworden.

Unter freudigem Gekreisch trappeln Potsdams berühmteste Vierlinge zur Haustür, als die Klingel schellt. „Onkel Jann“, rufen alle im Chor. Oberbürgermeister Jann Jakobs bringt Geschenke – schließlich hat er ja die Patenschaft für die Kinder übernommen. Jeder bekommt ein Buch und für alle zusammen gibt’s noch ein Potsdam-Puzzle. Die vom Rathauschef mitgebrachte Lektüre hat schon Generationen glücklich gemacht. „Lütt Matten und die weiße Muschel“ etwa, das Kinderbuch des Potsdamer Autors Benno Pludra. „Seine Frauen“ im Oberbürgermeisterbüro haben die Bücher ausgesucht, verrät Jakobs. Dazu gibt’s noch pro Nase jährlich 50 Euro aus dem Stadtsäckel – die wandern aufs Sparbuch.

Die anderen Gaben liegen säuberlich nebeneinander auf dem Boden. Johanna mag „alles am liebsten“, Charlotte freut sich besonders über die Taschenlampe. Die haben alle vier bekommen – für die Nachtwanderungen im Kindergarten, erzählt Vater Andreas Kübler. Überhaupt würden hauptsächlich Dinge gekauft, „die wir sowieso brauchen“. So finden sich vier Kindersitze fürs Auto unter den Geschenken und natürlich Kleidung. Alle zusammen bekommen aber immer noch „ein Highlight-Geschenk“, sagt Andreas Kübler. Eine Ritterburg sollte es dieses Jahr sein. Dass es nun zwei geworden sind, liegt an Ebay. Auf zwei identische Holzburgen hatte der Vater gesteigert – und dann für beide den Zuschlag erhalten. Die Kinder haben die zugehörigen Figuren sofort aufgeteilt – blaue Ritter in die eine, rote in die andere Burg. Von Streit um die Geschenke keine Spur. „Wir machen alles zusammen“, sagt Alexander.

Mutter Josephine Kübler hat andere Sorgen. Zwar braucht sie nicht mehr wie früher eine Stunde, um die kleine Rasselbande anzuziehen, das machen die Geschwister inzwischen alleine. Dafür kommen sie langsam ins Alter, wo sie Eintrittsgelder zahlen müssen. „Kino oder Theater ist für uns alle nicht zu bezahlen“, klagt die sechsfache Mutter. Die Vierlinge haben ja noch zwei ältere Schwestern, Beatrice und Katharina. 25 Euro kostet allein die Monatskarte für die Kinder. Da sind schon 150 Euro weg, und das nur für öffentliche Verkehrsmittel. Zum Weberfest gehen die Kids auch gerne. Extrawünsche sind da nur schwer zu erfüllen.

Wo Johanna, Franziska, Charlotte und Alexander im nächsten Jahr zur Schule gehen sollen, ist noch nicht entschieden. Aber die Eltern haben Favoriten. Entweder soll es die Evangelische Grundschule sein, die schon Beatrice und Katharina besuchen. Oder aber die katholische Marien-Schule. „Schließlich sind wir Katholiken“, sagt Andreas Kübler. Patenonkel Jakobs wurmt es nicht, dass seine Schützlinge den staatlichen Schulen wohl verlustig gehen werden. „Das müssen die Eltern entscheiden“, sagt er diplomatisch. Auf jeden Fall sollen die vier „möglichst“ gemeinsam in eine Klasse kommen, wünscht sich Andreas Kübler.

Doch bis dahin ist noch Zeit. Erstmal gilt es, den Schokoladenkuchen zu verdrücken. Und dann mit den Cousins und Cousinen spielen. Alexander zählt auf: „Verstecken, Topfschlagen, Stocktanz.“

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