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Landeshauptstadt: Zwei neue Masern-Fälle in Potsdam Schülerin und Säugling aus Wohnheim betroffen

Die Masern breiten sich in Potsdam weiter aus. Am Dienstagabend meldete die Stadtverwaltung zwei weitere Erkrankungen sowie Verdachtsfälle.

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Die Masern breiten sich in Potsdam weiter aus. Am Dienstagabend meldete die Stadtverwaltung zwei weitere Erkrankungen sowie Verdachtsfälle. Betroffen sind ein Säugling aus dem Flüchtlingswohnheim Am Schlaatz sowie eine 17-jährige Gymnasiastin. Seit Beginn der Masern-Welle Mitte April haben sich in Potsdam somit 13 Menschen mit der Infektionskrankheit angesteckt. Das Gesundheitsamt gehe davon aus, dass sich die Masernerkrankungen in Potsdam weiter ausbreiten, hieß es.

Nach Bekanntwerden der neuen Ansteckungsfälle habe das Gesundheitsamt mit den Bewohnern des Flüchtlingswohnheims an der Alten Zauche am Dienstag 172 Gespräche geführt. Aufgrund der teils fehlenden Impfungen sei davon auszugehen, dass es in der Unterkunft weitere Erkrankungen geben werde. Eine Nachimpfung der Betroffenen sei aufgrund des zeitlichen Abstands zur möglichen Ansteckung nicht mehr möglich gewesen. Als Vorsichtsmaßnahme dürfen die in dem Heim wohnenden Kinder und Jugendlichen bis auf Weiteres weder Schulen noch Kitas besuchen.

Die zweite Neuansteckung wurde bei einer Schülerin des Einstein-Gymnasiums festgestellt. Am heutigen Mittwoch werde das Gesundheitsamt an der Schule die Impfausweise kontrollieren und gegebenenfalls Impfungen durchführen, teilte die Stadtverwaltung mit. Amtsärztin Karola Linke bitte die Hausärzte, Labore und Krankenhäuser, dem Gesundheitsamt die Ansteckungsfälle sofort mitzuteilen, damit notwendige Maßnahmen ergriffen werden können.

Zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit können bis zu zwei Wochen vergehen. Seit vergangener Woche überprüfe der kinder- und jugendärztliche Dienst bei allen Schülern der 6. Klassen den Impfstatus. In Potsdam haben 89,1 Prozent der Kinder vor der Einschulung die zweite Masernimpfung bekommen, die vor einer Ansteckung schützt. Damit liegt die Stadt unter dem Landesdurchschnitt von 95 Prozent. Das Rathaus appellierte erneut an Eltern, den Impfschutz ihres Kindes zu überprüfen und bestehende Impflücken beim Kinderarzt schließen zu lassen. Geimpft werden kann frühestens ab dem zwölften Lebensmonat. Die Weiterverbreitung in der Bevölkerung könne erst bei einer Impfrate von mehr als 95 Prozent verhindert werden, so die Stadt. Marco Zschieck

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