Landeshauptstadt: Zwei plus X: 46 Kandidaten treten für „Die Andere“ an Erfolgschancen „besser denn je“ / Bilanz statt Wahlversprechen
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Mit 46 Kandidaten geht die Wählergruppe „Die Andere“ in den Wahlkampf für die Kommunalwahlen am 26. Oktober. Erklärtes Ziel der Wählergemeinschaft, die jetzt als Fraktion mit zwei Abgeordneten in der Stadtverordnetenversammlung vertreten ist: Zwei plus X. Unter dem Dach von „Die Andere“ finden sich nicht nur Vertreter der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, aus der die Wählergruppe einst hervorgegangen ist. Mit Norbert Wilke kandidiert im Wahlkreis 5 (Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld) der Landesgeschäftsführer des Umweltvereins Grüne Liga auf dem ersten Listenplatz, auf dem dritten Listenplatz im Wahlkreis 4 (Templiner und Teltower Vorstadt, Schlaatz, Waldstadt I und II) steht Hala Kindelberger, Mitglied des Ausländerbeirates. Die Geschäftsführerin des Autonomen Frauenzentrums, Heiderose Gerber, kandidiert im Wahlkreis II (Zentrum Ost, Babelsberg), im Wahlkreis I (Innenstadt, Groß Glienicke, Fahrland, Neu Fahrland, Bornstedt, Sacrow, Nauener, Berliner und Jägervorstadt) steht Hans Rädler vom Fahrradladen „Colibri“ auf dem ersten Listenplatz. Außer Julia Laabs, die nach Fraktionsangaben nicht mehr kandidieren wolle, finden sich auch die bekannten Namen von „Die Andere“ wieder: Falk Richter (Wahlkreis I/Platz 3), BUND-Landesgeschäftsführer Axel Kruschat (Wahlkreis II/Platz 4), Gregor Schliepe (Wahlkreis II/Platz 15), Fraktionsgeschäftsführer Lutz Boede (Wahlkreis III/Platz 3). Jüngste Kandidatin ist die 21-jährige Sozialpädagogik-Studentin Julia Struwe, die im Wahlkreis III auf den ersten Listenplatz gesetzt wurde. „Die Andere“ werde weiter an ihrem Rotationsprinzip festhalten, so Axel Kruschat, nach dem jeder Abgeordnete nach einem Jahr den Sitz in der Stadtverordnetenversammlung an den nächsten auf der Liste weiter gibt. Damit wolle man „Informationshierarchien“ und „Anpassungsprozessen“ entgegenwirken. Weiterhin gilt auch, dass die Abgeordneten der Fraktion ihre monatliche Aufwandsentschädigung von 195 Euro zur Finanzierung des Büros und von Aktionen und Projekten spenden. Das erste Wahlplakat von „Die Andere“ soll „nicht vor Oktober“ hängen, so Fraktionsgeschäftsführer Boede. Man wolle einen konventionellen Wahlkampf machen, meinte Falk Richter. Statt Wahlkampfversprechen sei von „Die Andere“ eine Bilanz des bisher Erreichten zu erwarten. „Wir haben eine Baumschutzverordnung durchgesetzt, in die auch die Schlösserstiftung einbezogen ist, die Diskussion um Mietobergrenzen entfacht, mit der Initiative gegen das Sachleistungsprinzip für Asylbewerber den Erfolg gehabt, dass es das Prinzip in Potsdam nicht mehr gibt“, so Kruschat. Ihre Erfolgsaussichten schätzen die Kandidaten der Wählergruppe als „besser denn je“ ein. Schon dass sich fast 50 Kandidaten gefunden haben – 25 von ihnen stehen erstmals auf einer Wahlliste – zeige, dass der Bedarf, „etwas anders zu machen“ da sei, meinte der Spitzenkandidat im Wahlkreis 5, Norbert Wilke. „Mit uns wird man rechnen können.“ Das politische Vorgehen soll sich kaum ändern. „Unser allerschärfstes Schwert ist die Akteneinsicht“, sagte Kruschat. Man wolle transparent machen wofür Geld ausgegeben wird, so Kandidat Hans Rädler, der unter anderem einen „nutzbaren, kostenlosen Volkspark“ für die Stadt fordert. Sabine Schicketanz
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