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Wollen mit ihren Mannschaften möglichst ins Champions-League-Endspiel. Turbine-Kapitän Jennifer Zietz (links) und Røas Spielführerin Siri Nordby (rechts) gestern Nachmittag in Potsdams Zentrum.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: Zwei Teams auf Augenhöhe

Im Viertelfinale der UEFA Womens Champions League empfängt Turbine Potsdam heute um 19 Uhr Røa IL Oslo

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Ginge es nach der Körpergröße der Trainer, wäre die Favoritenrolle im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League heute ab 19 Uhr zwischen Turbine Potsdam und Røa IL Oslo klar verteilt: Hier der 1,96 Meter große Turbine- Coach Bernd Schröder, dort der fast 30 Zentimeter kleinere Norweger Geir Nordby. Doch vor der Presse wies Schröder die Favoritenrolle für Potsdam gestern deutlich von sich. „Ich kenne den norwegischen Fußball. Der ist stärker, als es zurzeit den Anschein hat“, erklärte er.

Schröder ist vielmehr sehr vorsichtig vor der heutigen Partie. „Wir werden höllisch aufpassen müssen. Røa ist eine sehr gute Mannschaft. Wer Perm und Everton aus dem Rennen wirft, ist ganz stark“, sagte er.„Hier treffen zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. Wenn wir dabei ohne Gegentor gewinnen könnten, wäre das eine gute Sache.“ Nachdem Potsdams Bundesligapartie am Sonntag beim Hamburger SV – in der sich Turbine für die heutige internationale Aufgabe einspielen wollte – ausfiel, hofft der Coach, dass seine Truppe nun schnell in ihren Rhythmus findet. Was auch Mannschaftskapitän Jennifer Zietz so sieht. „Die Norwegerinnen werden uns alles abverlangen. Wir wollen trotzdem hinten wenig zulassen und vorn Chancen erarbeiten, die wir dann hoffentlich auch nutzen.“

Røas Coach Geir Nordby blickt der heutigen Partie ebenfalls mit Hochspannung entgegen. „Wir erwarten ein schwieriges Spiel, in dem wir uns die Chance auf den Einzug ins Halbfinale wahren wollen“, erklärte der frühere Skispringer, der seine Mannschaft im Trainingslager an der Algarve auf die Champions-League-Begegnungen vorbereitet hatte, da in Norwegen die Meisterschaftssaison noch nicht begonnen hat. „Zu einem solch frühen Zeitpunkt so wichtige Spiele zu haben, ist schon eine Herausforderung“, räumte der 41-Jährige ein. Der das Offensivspiel liebt, „denn Tore sind im Fußball das Salz in der Suppe.“ Deshalb reiste Røa IL mit gleich neun nominellen Stürmerinnen und nur drei Abwehrspielerinnen an.

Zu Letzteren gehört Siri Nordby, die 31-jährige Schwester des Trainers. Sie ist eine von sieben norwegischen Nationalspielerinnen in Oslos Reihen. „Turbine hat viele individuell sehr gute Spielerinnen; unsere Stärke ist es als Team zusammenzuarbeiten“, erklärte sie. „Das wird ein sehr spannendes Spiel.“ Seit 14 Jahren arbeiten die Geschwister als Trainer und Spielerinnen zusammen. „Dabei hatten wir nie Probleme miteinander – Siri hat immer verstanden, dass ich der Boss bin. Aber ich höre mir natürlich auch ihre Meinung an.“

Viermal wurde Røa IL, in Norwegen nur als „Dynamite Girls“ bekannt, Landesmeister und Pokalsieger, in den beiden letzten Jahren gelang das Doppel. Nun wollen die Skandinavierinnen auch nach der Champions-League-Krone greifen und sich heute für das Rückspiel am kommenden Mittwoch eine gute Ausgangsposition verschaffen. Das gleiche gilt aber auch für Turbine. „Wir konzentrieren uns in den nächsten acht Tagen ganz auf Røa“, erklärte Bernd Schröder, der alle Spielerinnen für diese Aufgabe zur Verfügung hat.

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