Landeshauptstadt: Zweiter Hollywoodfilm in Sicht Studio zieht positive Bilanz der Berlinale
Babelsberg - Studio Babelsberg hat gestern ein positives Fazit der Berlinale gezogen. Die Filmfestspiele hätten „das hervorragende nationale und internationale Standing“ des Studios bestätigt.
Stand:
Babelsberg - Studio Babelsberg hat gestern ein positives Fazit der Berlinale gezogen. Die Filmfestspiele hätten „das hervorragende nationale und internationale Standing“ des Studios bestätigt. Außerdem seien Verhandlungen für eine Reihe von Produktionen abgeschlossen worden, die in Babelsberg gedreht werden, teilte das Studio mit. Dazu gehöre der Kinderfilm „Hexe Lilli“, für den im Frühjahr die erste Klappe fallen solle.
Regie dabei führt der Österreicher Stefan Rutzowitzky, der seinen jüngsten Film „Die Fälscher“ im vergangenen Jahr bereits zu großen Teilen auf dem Studio-Areal am ehemaligen Karl-Marx-Werk an der Großbeerenstraße gedreht hatte. Premiere hatte „Die Fälscher“ im Wettbewerb der Berlinale, in die Kinos kommt der Film über die Geldfälscher im Konzentrationslager Sachsenhausen am 15. März (siehe Interview). Rutzowitzky sei „so begeistert“ von Babelsberg, dass er nun wieder hier drehen wolle, teilte Studio-Sprecherin Miriam Rönn mit. „Hexe Lilli“ sei eine Koproduktion von „Blue Eyes Fiction“ und Studio Babelsberg Motion Pictures (SBMP). Der Film soll erzählen, wie die bereits aus Büchern und Zeichentrickfilmen bekannte Hexe Lilli zur Hexe geworden ist. Gedreht werde ein so genannter „Real-Film“ – also kein Zeichentrick – in den dann der Drache Hektor per digitaler Animation eingesetzt wird. Gefilmt werden soll von Mitte April bis Ende Juni in Babelsberg, Österreich und Spanien. Außerdem stehen im Potsdamer Studio wie bereits berichtet Drehs für die Filme „Flammen og Citronen“ mit Mads Mikkelsen, „Meine schöne Bescherung“ von Regisseurin Vanessa Jopp und „Ausbilder Schmidt“ an. Zudem sei das Art Department mit zahlreichen Set-Bauten für den zweiteiligen TV-Film „Hafen der Hoffnung - die letzte Fahrt der ,Wilhelm Gustloff““ von Regisseur Joseph Vilsmaier beauftragt.
Neu gab das Studio bekannt, dass bereits „konkrete Gespräche“ für einen zweiten internationalen Film liefen – der erste soll nach PNN-Informationen die 100-Millionen-Euro-Produktion „Speed Racer“ sein. Studio Babelsberg-Vorstandschef Carl Woebcken hatte diesen Titel zwar jüngst in einem PNN-Interview nicht genannt, jedoch einen Drehstart für Mitte Juni angekündigt. Außerdem hatte Woebcken angedeutet, dass sich das Hollywood-Studio Warner Bros. künftig stärker in Deutschland engagieren wolle. Dies könnte über den namhaften Produzenten Joel Silver geschehen, der in Babelsberg bereits „V for Vendetta“ mit Natalie Portman gedreht hat und nun auch bei „Speed Racer“ involviert ist. Silver hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, ein ganzes Paket von Produktionen nach Babelsberg bringen zu wollen. Dafür könnte nun der Durchbruch geschafft sein, denn seit Anfang 2007 ist der neue deutsche Filmförderfonds (DFFF) der Bundesregierung in Kraft: Er ermöglicht Filmproduzenten, sich 16 bis 20 Prozent ihrer in Deutschland entstandenen Kosten erstatten zu lassen. Damit sei ein Dreh in Deutschland nun „dramatisch billiger“ als in London, hatte bereits Hollywood-Produzent Pat Crowley, der hier Szenen für „Das Bourne Ultimatum“ drehen ließ, festgestellt (PNN berichteten). Der DFFF habe „enorme Bedeutung“ für die Akquise von internationalen Produktionen, sagte auch Henning Molfenter, Geschäftsführer von Studio Babelsberg Motion Pictures. SCH
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: