Homepage: Zweiter Oscar für die Filmuni
Studenten-Oscar geht an Regisseur Felix Ahrens
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Zum zweiten Mal in der Geschichte der Potsdamer Filmhochschule geht ein Studenten-Oscar nach Babelsberg. Felix Ahrens, Student an der Babelsberger Filmuniversität „Konrad Wolf“ (HFF), erhält für seinen Film „Am Ende der Wald“ die begehrte Auszeichnung der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles. Ahrens war einer von sieben Nominierten in der Kategorie „Foreign Narrative“, drei deutsche Studentenfilme wurden nun ausgewählt. Ob Ahrens die Auszeichnung in Gold, Silber oder Bronze erhält, wird bei der Gala am 22. September bekannt gegeben.
Felix Ahrens sagte den PNN, dass er sehr stolz auf die Auszeichnung ist. Ihn beeindrucke, was vorherige Gewinner danach gemacht haben, etwa das Hollywood-Debüt von Lennart Ruff, der 2014 den Studenten-Oscar erhielt. „Mir wird gerade erst so richtig klar, wie wichtig dieser Preis eigentlich ist.“ Er fühle sich durch die Auszeichnung aber auch etwas unter Druck gesetzt. Sehr gut kann er sich vorstellen, in Zukunft einen „Tatort“ zu drehen. „Das würde ich wahnsinnig gerne mal machen, fantastisch wäre es natürlich auch, in Hollywood zu drehen.“ Nun habe er ja eine gute Gelegenheit, dort Kontakte zu knüpfen.
Vor der Preis-Gala verbringen die Gewinner auf Einladung der Oscar-Academy eine Woche in Los Angeles, um sich sich dort über die Filmindustrie zu informieren. Mit den Studenten-Oscars ehrt die Academy seit 1972 Regie-Studierende aus den USA und dem Ausland, in diesem Jahr werden sie in sieben Kategorien vergeben. 1749 Filme aus 286 Ländern und 95 internationalen Hochschulen standen im diesjährigen Wettbewerb.
„Ich freue mich sehr für Felix Ahrens und das gesamte Team und natürlich auch darüber, dass diese prestigereiche Auszeichnung ein internationales Licht auf die herausragende Qualität der Ausbildung an unserer Hochschule wirft“, sagte Filmuni-Präsidentin Susanne Stürmer am Dienstag. Bereits 1999 hatte Marc-Andreas Bochert für den Film „Kleingeld“ erstmals einen Studenten-Oscar nach Babelsberg geholt. 2009 hatte es dann der Israeli Tomer Eshed mit seinem mehrfach preisgekrönten Trickfilm „Our Wonderful Nature“ für die HFF in die Vorrunde des Preises geschafft. 1988 war bereits sein Landsmann Dror Zahavi mit seinem Dichterporträt „Alexander Penn - Ich will sein in allem“ als erster HFF-Student ins Oscar-Finale gekommen.
Felix Ahrens, Jahrgang 1986, erzählt in dem 30-minütigen Film „Am Ende der Wald“ von der jungen Polizistin Elke, die im Affekt unbeabsichtigt einen Mann erschießt, der sich einer Fahrzeugkontrolle nahe der tschechischen Grenze widersetzt. Nach dem tödlichen Schuss wird Elke für die Dauer interner Ermittlungen vom Dienst suspendiert, sie bekommt Depressionen und Schuldgefühle. Eines Nachts sucht die Ehefrau des verstorbenen Tschechen Elke auf. Sie beteuert dessen Unschuld und wirft Elke vor, verantwortlich für den Tod eines guten Menschen gewesen zu sein. Seine zwei Kinder müssten nun ohne Vater aufwachsen. Von quälenden Schuldgefühlen geplagt, macht sich Elke auf den Weg nach Tschechien, um der Familie Geld zu bringen. Dort angekommen, stellt sich aber heraus, dass nichts so ist, wie es scheint und Elke offenbar in eine Falle getappt ist.
Seit 2012 studiert Felix Ahrens an der Filmuniversität Babelsberg Regie. Zudem ist er Mitgründer der Filmproduktion Curlypictures. In seinem Studium realisierte Ahrens bisher vier Kurzspielfilme, diverse Musikvideos und Werbefilme sowie einen Dokumentarfilm. Der Film „Vakuum“ feierte seine Premiere auf den 49. Internationalen Hofer Filmtagen und wurde von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. Seine Oscar-Film „Am Ende der Wald“ entstand in Zusammenarbeit mit dem MDR und hatte im Januar auf dem 37. Filmfestival Max Ophüls Preis Weltpremiere. Jan Kixmüller
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