
© Andreas Klaer
Lebensrealitäten der SED-Diktatur: Bund fördert Bildungsprojekt in der Lindenstraße
In der Gedenkstätte Lindenstraße startet das Projekt „Wir Anderen. Gesellschaftliche Vielfalt in der SED-Diktatur“. Damit sollen andere Lebensrealitäten in der ehemaligen DDR in den Blick genommen werden.
Stand:
In der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße wird ein neues, vom Bund gefördertes Bildungsprojekt umgesetzt, das sich mit den Lebensrealitäten in der ehemaligen SED-Diktatur beschäftigt.
Bis Ende 2027 soll das Projekt unter dem Titel „Wir Anderen. Gesellschaftliche Vielfalt in der SED-Diktatur“ dazu beitragen, ein „differenziertes Bild der Lebensverhältnisse unter der SED-Diktatur zu vermitteln, indem die Erfahrungen marginalisierter Bevölkerungsgruppen erschlossen und vermittelt werden“, heißt es von der Stiftung am Mittwoch.
Aktuelle gesellschaftspolitisch relevante Themen wie Rassismus, Antisemitismus und sexuelle Vielfalt sollen in dem Projekt betrachtet und historisch in der damaligen Zeit verortet werden. Dabei wird es um Fragen gehen, die in der bisherigen Erinnerungskultur wenig Beachtung gefunden haben: Etwa nach den Erfahrungen homosexueller Menschen in den Gefängnissen der DDR oder den Repressionserfahrungen migrantischer Menschen in der SED-Diktatur.
Ziel sei es, junge Menschen als sogenannte Multiplikatoren auszubilden, die dann „ihre erworbenen Kenntnisse anschließend im Rahmen von Tagesworkshops und Projektwochen an Jugendliche und Heranwachsende weitergeben“, so die Stiftung. „Durch diesen Peer-to-peer-Ansatz und den direkten Bezug zur Lebenswelt junger Menschen eröffnet das neue Bildungsprojekt neue Zugänge zur Geschichte der SED-Diktatur.“
In der letzten Projektphase werden die Ergebnisse des Projektes zudem in der Ausstellung der Gedenkstätte zu sehen sein. Das neue Projekt ist Teil der zweiten Förderrunde von „Jugend erinnert“, mit der insgesamt 15 Projekte finanziert werden und die zur historischen und politischen Bildung junger Menschen in Bezug auf die SED-Diktatur beitragen soll.
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