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Kultur: Abschied von Potsdam Florian Donderer spielt mit zwei Kolleginnen Streichtrios

„Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento Es-Dur KV 563 ist ein unglaublich beeindruckendes, gewichtiges Werk, voller Schönheit, Heiterkeit und Dramatik“, sagt Florian Donderer, Konzertmeister der Kammerakademie Potsdam, der heute um 20 Uhr mit Elisabeth Kufferath, Viola, und Tanja Tetzlaff, Violoncello, Streichtrios innerhalb der „Stunde der Musik“ im Nikolaisaal spielt. Leider werden diese Trios nicht sehr oft musiziert.

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„Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento Es-Dur KV 563 ist ein unglaublich beeindruckendes, gewichtiges Werk, voller Schönheit, Heiterkeit und Dramatik“, sagt Florian Donderer, Konzertmeister der Kammerakademie Potsdam, der heute um 20 Uhr mit Elisabeth Kufferath, Viola, und Tanja Tetzlaff, Violoncello, Streichtrios innerhalb der „Stunde der Musik“ im Nikolaisaal spielt. Leider werden diese Trios nicht sehr oft musiziert. Da haben die Streichquartette eine bessere Lobby. Vielleicht auch deswegen, weil das Musizieren von Streichtrios eine heikle Angelegenheit ist, insbesondere in puncto Intonation. Aber es gehört für Musiker immer wieder zur hohen Kunst, solcherart Kammermusik zu interpretieren. Auf dem Programm stehen neben dem Divertimento Mozarts, das alles andere als ein vermeintliches Gelegenheitswerk ist, das Streichtrio c-Moll op. 9 Nr.1 von Ludwig van Beethoven und das Streichtrio Nr. 1 op. 34 von Paul Hindemith. „Auch das Beethoven-Trio ist Musik vom Feinsten und Hindemith komponierte gute Spielmusik. Bei seinem Trio hat die Bratsche besonders viel zu tun, manchmal muss sie sogar ,um ihr Leben’ spielen. Hindemith kannte sich sehr gut auf diesem Instrument aus, schließlich war er selbst Bratscher“, erzählt Florian Donderer. Das Potsdamer Konzert werden die drei Musiker anschließend in Bremen und in Hamburg wiederholen. Florian Donderer verabschiedet sich mit der heutigen Musik als Konzertmeister von der Kammerakademie Potsdam. Von Anfang an, also seit drei Jahren, fungierte er als Konzertmeister des Nikolaisaal-Hausorchesters. Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich vor allem ein homogener und sehr intonationsreiner Streicherklang in dem Orchester entwickeln konnte. „Ich werde aber natürlich mit der Kammerakademie in Verbindung bleiben. Die meisten Kollegen wird man in diesem oder jenem Orchester wieder treffen, denn sie sind ja bei der Kammerakademie nicht fest engagiert. Und dem Oriol Ensemble Berlin halte ich nach wie vor die Treue.“ Der Violinist wählte neben Berlin die Hansestadt Bremen zum Wohnort. „Von Bremen ist es näher zur Musikhochschule im holländischen Groningen, wo ich unterrichte. Doch vor allem muss man manchmal andere Schwerpunkte in seinem Leben setzen. Ich will in Zukunft mich mehr der Kammermusik widmen. Aber das Dirigieren soll auch ein Schwerpunkt werden. Doch sollte dies für mich unbefriedigend ausfallen, lass ich dies sofort sein.“ Donderer, der sich in der Vergangenheit vor allem der Klassik und der zeitgenössischen Musik zuwandte, hat unlängst seine erste CD mit Alter Musik produziert. Bei den Telemann-Concerti und Kantaten spielte er die Barockgeige. Florian Donderer ist ein Instrumentalist, der stets Neues für sich und für die Zuhörer im weiten Feld der Musik entdecken möchte, dazu gehören auch die Streichtrios. Klaus Büstrin

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