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Kultur: Alles im Fluss

Kulturland Brandenburg hat 2007 Wasser im Focus /Umfangreiche Veranstaltungen und Ausstellungen

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Brandenburg gehört zu den gewässerreichsten Bundesländern in Deutschland. Über 3.000 Seen und große Flüsse wie Elbe, Oder, Spree und Havel prägen die märkische Landschaft. Im Jahr 2007 steht Kulturland Brandenburg ganz im Zeichen des Wassers und lädt zu spritzigen Entdeckungsreisen ein. Unter dem Motto „Kulturland Brandenburg 2007 – Fokus Wasser“ beschäftigen sich zahlreiche Ausstellungen, Kunstprojekte, Veranstaltungen und Führungen auf unterschiedlichste Weise mit dem Element Wasser: Alles ist im Fluss.

Das Spektrum der Aktivitäten ist weit gefächert, auch in diesem Jahr decken die Projekte von Kulturland Brandenburg wieder alle künstlerischen Sparten ab. Die thematische Bandbreite reicht vom Wasser als Lebensgrundlage und umkämpfte Ressource, über Wasser als Grundlage der Kultivierung der Landschaft, Aspekte der Industriekultur, die Spiegelung des Elements Wasser in den Künsten bis hin zu ökologischen Aspekten und der Zerstörungskraft des Wassers.

2007 jährt sich das Oderhochwasser, das als „Jahrhunderthochwasser“ in die Geschichte eingegangen ist, zum zehnten Mal. Die Auftaktveranstaltung von Kulturland Brandenburg findet daher am 11. Mai in Frankfurt (Oder) statt. „An die Oder! Fertig. Los! Nad Odre, gotowi. Start!“ heißt das Promenadentheaterevent, mit dem ab 18 Uhr der offizielle Startschuss für das Kulturlandjahr 2007 gegeben wird. Gemeinsam mit dem Frankfurter Kleistforum und dem polnischen Theater des Achten Tages (Teatr Ósmego Dnia) aus Poznan lädt Kulturland Brandenburg dazu ein, beide Uferseiten zu erkunden und zu erleben.

Die Oder spielt auch noch in weiteren Projekten eine zentrale Rolle. „Zwischen Flut und Vorflut – Wasser und Leben im Oderbruch“ lautet der Titel des Vorhabens, das vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. durchgeführt wird. Anhand exemplarischer „Wasserorte“ wie Schöpfwerk, Polder, Siel oder Oderwiese wird erklärt, wie das Wasser Land und Leute im Oderbruch beeinflusst hat. Eine Wander- und Fahrradroute wird zu den verschiedenen Wasserorten führen.

Einen anderen Aspekt des Wassers als Grundlage zur Kultivierung der Landschaft wird vom Brandenburgischen Freilichtmuseum Altranft aufgegriffen. Die Fischerei zählt zu den ältesten Tätigkeiten des Menschen. Die große Zahl an Fließgewässern und Seen war eine gute Voraussetzung für die Fischerei an nahezu allen Orten im Nordosten Brandenburgs. In der Ausstellung „Die Quappe - Speisefisch oder Kienspan? Fischerei zwischen Oder und Havel“ werden erstmalig die unterschiedlichen Fischereimethoden mit den jeweils spezifischen Arbeitstechniken und Gerätschaften vorgestellt.

Wasser und Stadtbaukultur sind im Land Brandenburg nicht losgelöst von einander zu denken. „gebändigt. genutzt. gewonnen – Wasser in den historischen Stadtkernen“, lautet der Titel einer Ausstellungsreihe, die die Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg realisiert. Die Geschichte und die Entwicklung von Städten sind immer mit dem Vorhandensein und der Nutzung von Wasser verbunden. Ob als Handelsweg, zum Schutz oder zur Versorgung, das Wasser prägt entscheidend die Stadtbaukultur. Anhand ausgewählter Bauwerke wird in sieben historischen Stadtkernen das komplexe System „Wasser“ vorgestellt. In Belzig, Brandenburg an der Havel, Lenzen (Elbe), Peitz, Perleberg, Templin und Uebigau wird jeweils ein ganz spezieller Aspekt der Kulturgeschichte des Wassers präsentiert.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder jene verborgenen Schätze zu entdecken, die das reiche kulturelle Erbe des Landes Brandenburg auszeichnen. Im 13. Jahrhundert bauten die Templer ihr „festes Haus“ über einer Quelle und versicherten sich damit ihrer Autonomie. Vom mittelalterlichen Templerorden ist in Brandenburg nur noch ein Sitz erhalten geblieben: die Komturei Lietzen. Heute ist das Herrenhaus mit seiner Quelle im Kellergewölbe Bestandteil eines reizvollen Denkmalensembles. Mit den umliegenden Seen und Herrenhäusern ist die Komturei eines der interessantesten Ziele im Osten Brandenburgs. Die Ausstellung „Die Quelle der Templer zu Lietzen“ informiert ab 9. Juni über die profane und sakrale Funktion des Wassers zur Zeit der Templer und der Johanniter in der Komturei Lietzen. Zudem werden 2007 zahlreiche deutsch-polnische Projekte realisiert. So wird das Potsdamer Theaterschiff ab 17. Juni auf die Reise gehen. Ziel ist das polnische Poznan, wo die Stadt-Spiel-Truppe beim „Malta“-Festival, dem größten polnischen Theaterfestival, mitwirken wird.

Das Museum der ersten Piasten in Lednica, das Dominikanerkloster Prenzlau und der Museum der Anfänge des polnischen Staates Gniezno hüten ganz besondere Schätze: Zeugnisse vergangener Zeiten, die vom Wasser konserviert und von Unterwasserarchäologen in mühsamer Kleinarbeit wieder ans Tageslicht gebracht wurden. „Vom Wasser bewahrt. Unterwasserfunde aus Brandenburg und Großpolen“, so der Titel einer Ausstellung, die ab dem 30. Juni im Dominikanerkloster in Prenzlau zu sehen sein wird.Florian Trott

Heute erscheint der Veranstaltungskalender für die erste Hälfte des Kulturlandjahres. Das Programmheft wird an zahlreichen öffentlichen Stellen in Berlin und flächendeckend im Land Brandenburg ausliegen oder kann direkt bei Kulturland Brandenburg e.V., Tel. (0331) 581 60,

Florian Trott

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