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Kultur: Am Mittwoch beginnt die Ökofilmtour

Zum vierten Mal findet vom 7. Januar bis 22.

Stand:

Zum vierten Mal findet vom 7. Januar bis 22. April das „längste Filmfestival Deutschlands“ statt: das Festival des Umwelt- und Naturfilms „ökofilmtour 2009“, das durch mehr als 50 Brandenburger Orte zieht.

Der Landeshauptstadt Potsdam, wo am Mittwoch der Schirmherr des Festivals, Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke, im Filmmuseum die „ökofilmtour 2009“ eröffnet, steht dieses Filmfest nicht nur als Medienstandort gut zu Gesicht, sondern auch als Stadt der wissenschaftlichen Untersuchung globaler Prozesse der Klimawende. So zeigt „Patient Klima“ zum Auftakt ein anschauliches Szenario, wie sich unser Planet bis 2100 dramatisch verändern könnte, wenn internationale Politik und Wirtschaft sich nicht einigen und die Chance einer Klimawende zögerlich verpasst würde.

Genau dort, wo dieser Beitrag aufhört, schließt der Film der Hamburger Filmemacherin Inge Altemeier „Hier Bio, dort Tod“ an. Er zeigt die Unfähigkeit des Marktes zur ökologischen Weitsicht. Der Weltmarkt würde das Weltklima in den Abgrund stoßen, wenn ihm nicht bald eine nachhaltige internationale Gesetzgebung Einhalt gebietet. Es wird belegt, wie mit deutschen Steuergeldern in Indonesien Palmölplantagen subventioniert werden, die durch riesige Brandrodungen des Regenwaldes entstehen. Nicht nur für die Menschen und Tiere wie Orang Utans bedeutet das den tödlichen Verlust ihres Lebensraumes.

Der Österreicher Erwin Wagenhofer, der mit seinem von der „ökofilmtour 2007“ ausgezeichneten Film „We feed the world“ die globale Ernährung eindrucksvoll vorführte, stellt seinen neuen Kinofilm „Let’s make money“ zur Diskussion. Da er zwei Jahre für diesen Film über die weltweiten ökologischen Auswirkungen der Finanzkrise brauchte, beweist er, dass diese Katastrophe für alle Beteiligten keine Überraschung war. Er erklärt Hintergründe und Hintermänner der Weltfinanzkrise.

Im Programm sind auch 2009 einige der besten Naturfilme wie „Havelland - Naturoase im Herzen Brandenburgs“ von Christoph Hauschild (2008 „Die Oder“) oder „Wilde Türkei“ von Jan Haft („Die Wiese“ – Preisträger der ökofilmtour 2008), der Naturgesichter eines Landes zeigt, das den meisten nur vom Hotel bis zu den Badestränden bekannt ist. „Wölfe auf dem Vormarsch“ von Holger Vogt und dem Biologen Sebastian Koerner diskutiert die Frage, wie viel Wildnis die Bevölkerung zulassen wird.

Der Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff ist mit seinem Spielfilm „Ulzhan – das vergessene Licht“, der über drei Jahre in verschiedenen Landschaften Kasachstans“ entstand, ebenfalls im Festival.

Bevor die Jury, erneut unter dem Vorsitz der Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn, die vier Preise festlegt, werden die 40 für den Wettbewerb nominierten Filme rund 8 000 Zuschauern gezeigt.kip

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