Kultur: Architektur und Film
Im Rahmen des Themenjahres „Horizonte. Kulturland Brandenburg 2006 Baukultur“ widmet sich das Filmmuseum Potsdam zwischen Mai und Oktober in einer Filmreihe dem Verhältnis von Architektur und Film.
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Im Rahmen des Themenjahres „Horizonte. Kulturland Brandenburg 2006 Baukultur“ widmet sich das Filmmuseum Potsdam zwischen Mai und Oktober in einer Filmreihe dem Verhältnis von Architektur und Film.
Wie kein anderes Medium ist der Film in der Lage, beeindruckende Visionen von Räumen, Gebäuden und Landschaften herzustellen, die es so nicht mehr gibt oder vielleicht nie geben wird. So ließ der Berliner Architekt Hans Poelzig 1920 in „Der Golem“, wie er in die Welt kam das Prager Ghetto des Mittelalters als geschlossenes Ensemble von 54 mehrstöckigen Häusern mit kleine Seitenstraßen, Brunnen, Treppen und Brücken wieder auferstehen. Jacques Tati karikierte in Playtime das Pariser Viertel „La Défense“ schon vor seinem Bau. Nahe Paris ließ er auf einem Areal von 15 000 Quadratmetern eine Kulissenstadt aus 1200 Quadratmetern Plexiglas für Hochhausattrappen, dreimal so viel Kunststoff und 50 000 Kubikmetern Zement errichten, ausgestattet mit voll funktionstüchtigen Fahrstühlen und Rolltreppen, Leuchtschildern und einem Drugstore.
Heute, 18 Uhr, wird der deutsche Dokumentarfilm „Flächen-Kino-Bunker“ von 1991 gezeigt. Ein Videofilm über Filme und ihre Schauplätze. „Liebe“ (1962) heißt der italienisch-französische Spielfilm mit Monica Vitti und Alain Delon, der ab 20 Uhr zu sehen ist. Szenerien und Architektur spiegeln die Gefühlskälte, innere Leere und Selbstentfremdung der Protagonisten. Den Höhepunkt bildet die siebenminütige Schlusssequenz sich leerender Straßen und Plätze Roms, während der langsam die Nacht anbricht.PNN
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