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Kultur: Barockfeuerwerk – Feuerwerksmusik

Solch wunderbare Sommerabende wie am vergangenen Wochenende war den Openair-Konzerten an den Orangerie-Terrassen im Park Sanssouci schon lange nicht mehr beschieden. Die populären Nachtkonzerte in dieser wahrhaft königlichen Umgebung mit dem fein illuminierten Schloss, über das in diesem Jahr farbig beleuchtete Ballons schwebten, erfreuen sich stets großer Beliebtheit.

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Solch wunderbare Sommerabende wie am vergangenen Wochenende war den Openair-Konzerten an den Orangerie-Terrassen im Park Sanssouci schon lange nicht mehr beschieden. Die populären Nachtkonzerte in dieser wahrhaft königlichen Umgebung mit dem fein illuminierten Schloss, über das in diesem Jahr farbig beleuchtete Ballons schwebten, erfreuen sich stets großer Beliebtheit. Und wenn dazu ein Barockmusik-Programm zusammengestellt und glanzvoll gespielt wird, dann lässt dies die Herzen höher schlagen. Die Musikfestspiele verpflichteten zu diesen Konzerten die Kammerakademie Potsdam und den britischen Dirigenten Paul Goodwin, der ein Spezialist historischer Aufführungspraxis ist. Als Solistin war die junge Sopranistin Dorothee Mields zu hören.

Im Mittelpunkt stand Musik von Georg Friedrich Händel, dem weltgewandten, weithin berühmten Komponisten und Kapellmeister Seiner Majestät, des Königs von England und Direktor der Royal Academy of Music. Nach der Ouvertüre zum Oratorium „Solomon“ sang Dorothee Mields mit einschmeichelnder Stimme zu lieblichem Flötenspiel eine Arie aus der Oper „Acis und Galatea“. Da bei diesen Konzerten das Entzünden eines Feuerwerks erwartet wird, erklang diesmal die „Feuerwerksmusik“, die 1749 im Londoner Green Park uraufgeführt wurde. Die Kammerakademie und Goodwin gaben dem vitalen Werk einen kraftvollen und auch robusten Freiluftcharakter. Dazu wartete Olaf Gödeke mit einem zurückhaltenden, doch farbenprächtigen Barockfeuerwerk auf, das nur zum Finale lautstark in die Vollen ging.

Zwischen den Händel-Piecen war Musik zu hören, die in unseren Breiten teilweise vernachlässigt wird, unter anderen die Sinfonia D-Dur des Londoner Bach-Sohns Johann Christian, die Sinfonia B-Dur von William Boyce – handwerklich geschickt geschriebene Musik mit ausgeklügelten Klangkombinationen und überraschenden Klangeffekten. Dorothee Mields gab noch eine Ode auf Britannien von Thomas Linley jr. zum Besten, die das Königreich verherrlicht – eine Melodie, die wohl heute noch gern von den Briten patriotisch überschwänglich gesungen wird.Klaus Büstrin

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