Kultur: Begeisternde Interpreten
Talente aus Hoffbauer-Schulen und der Pianist Matthias Kirschnereit bei der Clara Hoffbauer Gedenkgala
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Mit einem begeisternden Halleluja begeisterte der Chor der Evangelischen Grundschule Potsdam die Gäste im Nikolaisaal. Von den Wundern Gottes erzählt der Chorsatz von Hella Heizmann. Und zu den immer erneuten Wundern kann man das Wirken der Hoffbauer-Stiftung zählen, die ganz im Sinne des Stifter-Ehepaares Clara und Hermann Hoffbauer auf Hermannswerder und anderswo tätig ist. Zum 100. Todestag der Stifterin fand am Dienstag eine Gedenk-Gala im Nikolaisaal statt. Sie sollte, wie Vorstandsvorsitzender Frank Hohn sagte, auch eine musikalische Leistungsschau der Bildungseinrichtungen der Hoffbauer-Stiftung werden. Und dies gelang eindrücklich.
Drei von insgesamt 20 Schulen beteiligten sich an der Veranstaltung: Neben der Potsdamer Grundschule waren auch die aus Kleinmachnow sowie das Evangelische Gymnasium Hermannswerder dabei. Viele erfrischende Beiträge erlebten die zahlreichen Zuhörer. So hörte man kraftvolle und mitreißende Klänge der Percussion-Gruppe aus Kleinmachnow (Leitung: Alexander Doll). Mit schöner Natürlichkeit sangen die Potsdamer Grundschüler unter Leitung Holger Utpatels kindgerechte, doch anspruchsvolle Chorsätze. Der Chor des Gymnasiums (Leitung: Dietrich Schönherr und Matthias Salge) machten mit Mendelssohn Bartholdys Motette „Richte mich, Gott“ und den Liebesliederwalzern von Johannes Brahms deutlich, dass die Pflege eines weitgespannten Repertoires ihnen wichtig ist. Die solistischen Darbietungen von Björn Wiedemann auf der Blockflöte, Christoph Verbakel auf der Gitarre sowie der Klavierbegleiter Juliane Beschnidt und Artem Werwein erzählten davon, wie großartig das musikalische Niveau einzelner Schüler ist. Auch „Die Ausatmer“ gehören dazu. Im vergangenen Jahr wurde das Ensemble, das sich vorwiegend mit historischer Aufführungspraxis beschäftigt, aufgrund seiner ausgezeichneten Qualität von der Musikakademie Rheinsberg zur „Hofkapelle“ ernannt. Im Nikolaisaal spielten die Gymnasiasten die Triosonate c-Moll von Johann Joachim Quantz.
Einen weiteren festlichen Glanz gab der Pianist Matthias Kirschnereit der Gala. Mit dem an der Hochschule für Musik und Theater Rostock lehrenden Professor lernte man einen Musiker kennen, der mit wunderbarer Überzeugungskraft Werke von Mozart, Mendelssohn und Rachmaninow musizierte. Die A-Dur-Sonate KV 331 des Salzburger Meisters mit seinem eingängigen Andante-Thema des ersten Variationssatzes und dem mitreißenden „Alla Turca“-Finalsatz wurde von Kirschnereit sehr innig auf dem Klavier „gesungen“. Alles hatte Anmut und Charme. Auch Mendelssohns Variations sérieuse op. 54 bestach in der Interpretation des Pianisten durch die Klarheit und den gezügelten Emotionen. Die waren auch bei den vier Préludes von Rachmaninow zu erleben. Nicht donnernd und draufgängerisch kamen die Miniaturen daher, die Klänge wurden von Kirschnereit vielschichtig durchforstet. Großer und verdienter Beifall. Klaus Büstrin
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