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Gut 2500 Gäste waren am Samstag auf dem Weberplatz und lauschten den bekannten Filmmelodien.

© Andreas Klaer

Bellissima musica in Babelsberg: Italienische Sommerabende auf dem Weberplatz

In diesem Jahr stand das beliebte Klassik-Wochenende ganz im Zeichen Italiens. Allein am Samstag kamen gut 2500 Gäste zur illuminierten Friedrichskirche.

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Auf dem Babelsberger Weberplatz traf sich am Wochenende eine bunte Stadtgesellschaft, die Klassik bei entspannter Atmosphäre genießen wollte. Seit 15 Jahren verwandelt das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam als Veranstalter gemeinsam mit seinem Chefdirigenten Knut Andreas den historischen Platz mit der festlich illuminierten Friedrichskirche als Mittelpunkt zu einem beliebten Open Air Konzertsaal.

Musiziert wurde wieder bei freiem Eintritt. Auf rührige Sponsoren kann der Veranstalter nämlich bauen. Doch wer von den Besucherinnen und Besuchern sich an den Unkosten dieses Events beteiligen wollte, warf seinen Obolus in die wandelnden Spendengläser. Vier Veranstaltungen mit dem Hauptthema Italien gab es an vier Tagen: ein Dokumentarfilm über den Komponisten Ennio Morricone, Konzerte mit den Kammersolisten Berlin und dem Collegium musicum sowie eine Aufführung der Tanzcompagnie Marita Erxleben.

Musiziert wurde am Freitag vor rund 300 Gästen. Neben eleganten und kessen Kammerorchesterwerken von Arcangelo Corelli und Wolfgang Amadeus Mozart wurde der unverwüstliche Dauerbrenner „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi geboten. Die musikalischen Gedanken des venezianischen Barockkomponisten über die jeweils speziellen Eigenschaften der Jahreszeiten brachte das siebenköpfige Streicherensemble Kammersolisten Berlin, in dem die gebürtige Potsdamer Violinistin Luisa Rönnebeck integriert ist und den Solopart spielte, zu Gehör. Die übersichtliche Besetzung ermöglichte eine akzeptable Schlankheitskur in Sachen Klang, Flexibilität, Dynamik sowie Timing. Luisa Rönnebeck sowie ihre Kolleginnen und Kollegen fühlten sich in den Jahreszeiten hörbar wohl. Frisch und direkt war ihr Spiel.

Gut 2500 Gäste waren dann am Samstag auf dem Weberplatz. Berühmte Filmmusiken der italienischen Komponisten Nino Rota und Ennio Morricone bot das Collegium musicum mit seinen 70 Musikerinnen und Musikern, die ehrenamtlich spielten.

Leidenschaftlich warfen sie sich und ihr Dirigent Knut Andreas ins Zeug, um die grandiosen Melodien, die majestätische Harmonieführung und die wunderbaren Klangeffekte, die Morricone beispielsweise für die Filme „Der Zauber von Malena“, „Es war einmal in Amerika“ oder „Paradiso“ erfand, dem Publikum zu präsentieren. Auch Nino Rota wurde unablässig für die Filmmusik angefragt. Sein bekanntestes Werk: „Der Pate“. Zwei Klangpoeten an einem Abend, die große italienische Gefühle weckten. Der Filmspezialist Knut Elstermann trug mit seiner gekonnten Moderation zur sentimentalen Gefühlsschwemme ein wenig bei.

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