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Kultur: Blick in neue Architektur

Kulturland-Begleitbuch zur Baukultur vorgestellt / Besichtigung des Theaters am Tiefen See

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Das neue Theaterhaus des Hans Otto Theaters am Tiefen See wird am 22. September erstmals seine Pforten öffnen. „Obwohl wir mit einigen Ergebnissen noch nicht ganz zufrieden sind, wird daran nicht gerüttelt“, so Karl-Heinz Krämer, der Technische Direktor des Theaters, am Donnerstag bei einer der ersten Besichtigungen des Hauses. „Leider ist die Akustik noch nicht optimal. Die Nachhallzeiten sind sehr hoch, 3,8 Sekunden derzeit. Doch das wird besser, schon allein wenn die Bestuhlung den Saal füllt“, sagt Krämer.

Die ersten Besucher zeigten sich aber fasziniert von dem Bau, vor allem von der beeindruckenden Tiefe, die man von der Galerie des Zuschauerraums über die Bühne bis zum Gasometer, der als Vorhof dient, erlebt. Die Bühne allein ist 15 Meter lang. Das Schönste ist der Blick vom verglasten Foyer auf den Tiefen See und den Babelsberger Park mit Flatowturm und Kleines Schloss. Auch auf die an das Theater angrenzende historische Zichorienmühle fällt der Blick durch die Fenster. In ihr soll sich ein Ristorante etablieren.

Der Rundgang durch das neue Theater mit Journalisten war integriert in die Vorstellung des Buches „Abbruch – Umbruch – Aufbruch / Regionale Baukultur in Brandenburg“. Der Verlag Koehler & Amelang edierte es im Auftrag von Kulturland Brandenburg e.V. Der Band mit den sehr reizvollen Fotografien von Jürgen Homuth ist als Begleitbuch zum diesjährigen Kulturland-Thema „Horizonte – Baukultur“ erschienen.

Die Veröffentlichung zeige, dass die Baukultur der Mark Brandenburg nicht allein von Klöstern und preußischen Schlössern geprägt worden sei, sagte die Vorstandsvorsitzende von „Kulturland Brandenburg“, Brigitte Faber-Schmidt im KunstRaum, einer Ausstellungshalle, die in diesem Jahr in einem historischen Gebäude in der Schiffbauergasse neu entstand.

Kulturministerin Johanna Wanka betonte, dass die Baukultur ein Eckpfeiler der brandenburgischen Identität und Lebenskultur sei. Sie machte deutlich, dass die Publikation auch Widersprüche aufzeige, die durch Stadtumbau und demografische Entwicklungen entstehen. Auch so manche Denkanstöße vermittle es. Und Bauminister Frank Szymanski, der wie die Kulturministerin Schirmherr von Kulturland Brandenburg 2006 ist, fügte hinzu: „Die Geschwindigkeit der Wandlung und der Brüche hat in allen Bereichen unserer Gesellschaft zugenommen. Die Baukultur ist dafür auch ein Indikator“.

Das Buch beschreibt und zeigt unter anderem den Uhrenturm in Wittenberge, Sanierungen diverser Häuser und Straßen in Perleberg oder in Luckenwalde sowie die Hochschulbibliothek in Cottbus. Sie wurde Anfang Juli vom Bibliotheksverband zur „Bibliothek des Jahres 2006“ gewählt.

Die Veröffentlichung hebt hervor, dass die interessantere moderne Architektur eher in anderen Städten des Landes zu finden ist als in der Landeshauptstadt. Auch die von Szymanski kurz vorgestellte Veröffentlichung des Buches „Architektur – Neues Bauen“ (Verlagshaus Braun) gibt darüber Auskunft. Mit dem Neubau des Hans Otto Theaters in der Schiffbauergasse kann aber nun auch Potsdam auf ein neues Gebäude verweisen, das sich wasserseitig wunderbar in die Landschaft einfügt. Das Haus wurde nach Plänen des Kölner Architekten Gottfried Böhm gebaut. Der Spatenstich erfolgte vor gut drei Jahren. Insgesamt kostete der Neubau 26,5 Millionen Euro. Mit 14,5 Millionen Euro hat sich das Land Brandenburg an den Kosten beteiligt. Fünf Premieren bereitet das Hans Otto Theater für das Eröffnungswochenende vor, so die Uraufführung des Stücks „Katte“ von Thorsten Becker und der Klassiker „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing. Beide Schauspiele werden von Intendant Uwe Eric Laufenberg inszeniert.

Das Begleitbuch „Abbruch – Umbruch – Aufbruch“ ist im Verlag Koehler & Amelang erschienen und kostet 16,90 Euro.

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