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Sven Stricker Potsdamer Autor Foto bei Hinweis auf Lesungen frei Magdalena Höfner

© Magdalena Höfner

Brandenburg liest: Potsdamer Autor Sven Stricker erzählt von einem neuen Date mit Sörensen

In der Villa Quandt haben bekannte Autoren aus zuletzt erschienenen Werken und aus unveröffentlichten Texten gelesen. Schriftsteller Sven Stricker verrät, wie es mit seiner Krimi-Reihe weitergeht.

Von Andrea Lütkewitz

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Wer den langen Abend der Brandenburgischen Literatur kennt, weiß: Dieser ist immer eine Wundertüte. Denn die eingeladenen Autorinnen und Autoren lesen neben aus zuletzt erschienenen Werken manchmal auch aus unveröffentlichten Texten – oft ohne Vorankündigung.

Auch diesmal wurde nicht enttäuscht, wer sich von diesem Reiz der Veranstaltung am Samstag in die Villa Quandt locken ließ. Es lasen David Finck, Ulla Lenze, Karen Duve, Sven Stricker und Reinhard Stöckel.

Den Auftakt machte David Finck mit „Der Schwindel“, der als einziger Roman des Abends in diesem Jahr erschienen ist. Von der noch wenig besprochenen Geschichte um eine tragische Romanze erfuhren die rund 50 Gäste, dass der Name der Hauptfigur „Rasmus“ auf den Einfall von Fincks Frau zurückgeht – die Autorin Juli Zeh, wie der Leiter des Literaturbüros Hendrik Röder erklärte.

David Finck in der Villa Quandt.

© Andreas Klaer

Während Ulla Lenze mit „Das Wohlbefinden“, der Geschichte einer Begegnung zweier ungleicher Frauen in Beelitz Heilstätten im Jahr 1907 in den Bann zog – das Verlangen nach Signieren ihres Romans im Anschluss war groß – sorgte für die Überraschung des Abends schließlich der in Potsdam lebende Sven Stricker.

Sechster Teil der Krimi-Reihe um Kommissar Sörensen

Er verriet, wie es mit seiner erfolgreichen Krimi-Reihe um Kommissar Sörensen weitergehen wird. „Sörensen geht aufs Haus“ soll der sechste Teil heißen, am 15. Februar 2026 erscheinen und von einer großen Herausforderung für den verschrobenen Ermittler erzählt. Gleich ein ganzes Kapitel daraus las Stricker – zur Erheiterung aller: Sörensen hat ein Date in seiner altbackenen Stammkneipe im friesischen Katenbüll.

Hier lassen der eigenwillige Wirt und seine Gäste durch den Drang, Sörensen zu helfen, das Treffen zu einer großen Peinlichkeit werden, sodass ihm sofort herausplatzt: „Ich habe eine Angststörung!“ Schließlich findet das Treffen ein Ende, als Sörensen die Todesnachricht eines Jugendfreundes erhält – der Auftakt seines nächsten Falls.

Als Röder fragte, wie all die Komik in Strickers Texte komme, sagte dieser: „Die Figuren erledigen das ganz von selbst. Sörensen allein birgt einen solchen Hort an Unzulänglichkeiten, dass es von allein passiert.“ Überhaupt sei die Figurenentwicklung das, was ihn interessiere. „Der Mord ist mir nicht so wichtig.“

Auch, wenn der neue Sörensen als Strandlektüre für die Ferien wegfällt, dürften die Gäste des lauen Sommerabends zufrieden nach Hause gegangen sein. Der Andrang am Büchertisch des Literaturladen Wist war groß, was im Resümee auch als gutes Zeichen für das Interesse speziell an Literatur aus Brandenburg gedeutet werden dürfte.

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