Kultur: Darwin oder Gott!
Inge M. Thürkauf sprach in der arche über Gender Mainstreaming
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Gender Mainstreaming ist heute von UNO und EU bis in die Nationalstaatlichkeit hinab anerkannt und gesetzlich verankert, es wird an den Universitäten gelehrt. Der Begriff meint eine „durchgehende Gleichstellungsorientierung“ oder „Integration der Gleichstellungsperspektive“ hinsichtlich der Geschlechter auf allen Ebenen. Wurden die juristischen Weichen auch auf der 3. UN-Weltkonferenz 1984 und mit dem Amsterdamer Vertrag 1997 bis 1999 gestellt, so liegt der Ur-Impuls weiter zurück.
Schon 1962 trafen sich Biologen und Genetiker, darunter Nobelpreisträger, in London, um „die biologische Zukunft des Menschen im Licht einer neuen Biologie“ zu diskutieren. Inzwischen sind In-vitro-Befruchtungen, Abtreibung, Sterilisation oder Homo-Ehen genauso gängige Praxis wie staatlich gestützte Tendenzen, die natürliche Zweigeschlechtigkeit zugunsten einer „freien Geschlechterwahl“ abzuschaffen und damit Ehe und Familie als feste Größen der Gesellschaft auszuhebeln. Mainstreaming auf sozialdarwinistischer Grundlage.
Obwohl oder weil allgemein anerkannt, referierte die Schweizer Autorin, Schauspielerin und Vortragsreisende Inge M. Thürkauf wider diesen „absoluten Wahnsinn“ in der arche. Im Gender (gender = Geschlecht) Mainstreaming sieht die Katholikin eine konzertierte Aktion zur Zerstörung der Ordnung Gottes. Hochdotierte Wissenschaftler wie Werner Arber sprachen ja selbst immer wieder davon, „gottgleiche Wesen“ schaffen zu wollen. Ein Nobelpreisträger war es, der beinlose Astronauten für Langzeitflüge durch Contergan-Behandlung erzeugen wollte, sie brauchten ja keine. Andere wollten schon in den Sechzigern „Gene pfropfen“ um so eine „neue menschliche Rasse zu züchten“. Julian Huxley, Bruder und wissenschaftlicher Berater von Aldous („Schöne neue Welt“), sah es so: Darwin oder Gott! Zielgruppe dieser neuen Weltanschauung („eine Welt - ein Typ Mensch“) sei die Frau, so Thürkauf.
Gender-Ideologen und „radikale Feministen“ redeten ihr seit Jahren ein, der Männer nicht mehr zu bedürfen, am wenigsten bei der Zeugung, die Schwangerschaft sei ohnehin „barbarisch“. Die Referentin sieht auch bei der Fünfzig-Fünfzig-Quote eine gewollte Tendenz zur „Abschaffung“ des männlichen Geschlechts. Sie wunderte sich, warum sich dieses überhaupt nicht dagegen wehre, im Gegenteil noch zustimme.
Sei die Sexualität erst einmal „frei wählbar“, ist die Familie kaputt. Hinter dem staatlichen Ruf nach Krippen stehe der Wunsch, schon kleine Kinder an das Gender-System zu gewöhnen, sollen sie schon dort lernen, „ihre Geschlechterrolle zu tauschen“. Identitätsraub, meinte Thürkauf. Gesellschaftlicher Widerstand werde mit Begriffen wie „fundamentalistisch, Diskriminierung und sexistisch“ niedergehalten, heute sei der Satz „Homo-Ehen sind Sünde“ bereits ein Strafrechtsbestand. In spanischen Geburtsurkunden steht nicht mehr Mutter und Vater, sondern Erzeuger A und Erzeuger B. Die Uno beschloss das, die EU nahm es auf, die Staaten setzen das „nur“ durch. Schöne neue Welt. Fast „unbemerkt“ habe sich dieser Trend auch in Deutschland etabliert, war zu hören. Die Referentin sprach von „Vollendung des Sündenfalls“ und „Diktatur“.
Gott habe den Menschen als Mann und Frau gemacht, sie sollte seine Gehilfin sein. Nun verweigert sie ihm die Hilfe - und er, er wird „hilf=los“. Besser kann die gegenwärtige Situation nicht beschreiben werden. Inge M. Thürkauf tut, was andere lassen, sie will den Männern eine Hilfe sein.Gerold Paul
Nächste Veranstaltung in der Arche: heute, 19.30 Uhr: Papst Pius XII. Zur Erinnerung an einen großen Pontifex.
Gerold PaulD
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