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Lift in andere ästhetische Galaxien. Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“

©  dpa

Die skurrile Welt des Wes Anderson: Das Filmmuseum zeigt drei Filme des Regisseurs

Der Regisseur Wes Anderson schafft in seinen Filmen mit seiner außergewöhnlichen Bildsprache eine ganz eigene Welt. Das Filmmuseum Potsdam widmet dem amerikanischen Künstler deswegen jetzt einen Abend.

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Potsdam - Sie könnte tief unter dem Meer liegen oder hoch in den Alpen. Jedenfalls an einem Ort, der zwar erreichbar, aber doch ganz anders ist als die Welt, in der man sich so tagtäglich bewegt. Kurz: Wes Anderson hat mit jedem einzelnen seiner inzwischen acht Kino- und zwei Kurzfilme eine eigene Welt geschaffen und undogmatisch, aber stringent eine derart eigene Bild- und Formensprache gefunden wie kaum ein anderer Regisseur.

Ästhetik wie bei einem Polaroid

Seine Filme sind, angefangen bei „Durchgeknallt“ von 1996 bis hin zum oscarprämierten „The Grand Budapest Hotel“ von 2014, so durchdrungen von tiefer Melancholie und absurdem Witz. Und dann kommt eben dazu: Ob seine Geschichte im England der 1970er-Jahre zu spielen scheinen wie „The Royal Tenenbaums“, irgendwo auf dem Ozean wie in „Die Tiefseetaucher“ oder in einem indischen Zug, wie in „Darjeeling Limited“ – die Ästhetik ist bei Anderson immer die leicht augeblichener, aber glamouröser Polaroids. Trotzdem, und das ist vielleicht das Entscheidende, ist ihm jede verschwiemelte Nostalgie fremd, bei ihm gibt es nie, aber wirklich niemals einen erhobenen Zeigefinger, der sagt: Guck mal, diese oder jene vergangene Zeit war schöner, geschmackvoller, eleganter, als ihr Banausen es euch in eurem banalen Alltag überhaupt erträumen könnt. Dazu trägt sicher auch der kleine, aber erlesene Stab an Schauspielern bei, mit dem er regelmäßig zusammenarbeitet: Bill Murray, Anjelica Huston, Luke und Owen Wilson, Adrien Brody und Jason Schwartzman. Sie alle tragen dieses zart wummernde Anderson-Herz vorsichtig weiter.

Ein besonderer Abend dürfte deshalb der kommende Freitag werden: Dann nämlich läuft im Filmmuseum ein kurzer, aber weit gefasster Überblick über Wes Andersons Schaffen. Drei Filme gibt es ab 17 Uhr dort zu sehen, den Anfang macht „Durchgeknallt“. Mit dieser Krimikomödie begann auch die Zusammenarbeit mit Schauspieler und Autor Owen Wilson. Weiter geht es um 19 Uhr mit der Babelsberg-Produktion „Grand Budapest Hotel“, um 21 Uhr endet der Abend mit „Darjeeling Limited“, in dem sich die Brüder Jack, Francis und Peter gemeinsam auf eine Zugreise durch Indien begeben, die familientherapeutische Wirkung haben soll. 

Wes-Anderson-Abend im Filmmuseum, Breite Straße 1, am Freitag, dem 3. April, ab 17 Uhr

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