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Kultur: Das Gießkannenprinzip

Kulturministerin Wanka: Besuch der Veranstaltungen von Kulturland Brandenburg ist auch 2004 stabil

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Kulturministerin Wanka: Besuch der Veranstaltungen von Kulturland Brandenburg ist auch 2004 stabil Die Gießkanne trat auch 2004 im Brandenburgischen reichlich wieder in Aktion. Sie spritzte mal hier und mal dort ein paar Kulturgroschen in die Gegend. Und wo es hinfiel, freute man sich und machte etwas daraus. Die siebte Aktion „Kulturland Brandenburg“ ist wiederum fast überall zu finden. Und 210000 Menschen reisten durch das Land, besuchten die mehr als 200 Veranstaltungen, inspizierten die gut 50 Projekte, die angeschoben und durchgeführt wurden. Brandenburgs Kulturministerin Prof. Johanna Wanka zeigte sich bei der gestrigen Pressekonferenz zum Abschluss des Themenjahres 2004 von „Kulturland Brandenburg e.V.zufrieden. „Das Interesse ist durchaus stabil. Kulturland trägt maßgeblich dazu bei, Kultur in das ganze Land zu tragen und die Menschen vor Ort zu sensibilisieren und zu begeistern.“ Die Grundfarbe des zu Ende gehenden Kultur-Jahres war Grün. Landschaft und Gärten des Landes wurden nämlich herzlich „gefeiert“. Und so nahm die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten die Farbe auch für sich in Anspruch. Sie nannte ihre große Ausstellung im Schloss Glienicke über Hofgärtner und die Restaurierung von Parkanlagen „Preußisch Grün“. Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin des Kulturland-Vereins bezeichnete diese Schau als „absoluten Leuchtturm“. Die „Kulturland“-Organisatoren betonten, dass auch unbekannte Parks und Gärten wieder ins Bewusstsein gerückt wurden, Vereine gefördert, die die Grünanlagen in ihrem Ort für die Zukunft erhalten wollen. Viele Projekte bleiben auch nach dem Kulturlandjahr bestehen, etwa die neue, originell gestaltete Brücke im historischen Lenné-Park von Baruth. Die Schau „Die Stadt und das Lager“ in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen ist inzwischen Teil der Dauerausstellung. Der in diesem Jahr eröffnete „WeinWanderweg“ in Fürstlich Drehna wird auch künftig begehbar sein. Und der neue Gartenführer, der fünf „Routen der Gartenkultur“ beschreibt, soll um touristische Informationen wie Übernachtungsmöglichkeiten erweitert werden. Land und Bund gaben für das Kulturlandjahr eine Million Euro aus, die gleiche Summe kam von Projektträgern und Sponsoren zusammen. Das nächste Jahr steht unter dem Thema „Der Himmel auf Erden – 1000 Jahre Christentum in Brandenburg“. 138 Bewerbungen liegen bislang vor, die Finanzierung ist, so die Ministerin, gesichert. Die offizielle Eröffnung wird am 14. Mai in Ziesar sein, wo zugleich ein neues Museum eingeweiht wird. Christentum in Brandenburg – ein spannendes Thema. Doch hätte man nicht in Ziesar und in Brandenburg dazu eine Landesausstellung veranstalten sollen? Dann hätte diese Region eine volle Gießkanne mit Förderung erhalten können. Und sie hätte mal „aus dem Vollen“ schöpfen können. Die Konzentration eines Themenjahres in einem Gebiet, das natürlich von Jahr zu Jahr wechseln sollte, wäre mit Sicherheit sinnvoller, als das jetzige Gießkannenprinzip. Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt machen es mit ihren fantastischen Landesausstellungen, die außerhalb der Metropole stattfinden, vor. Man kann von anderen lernen. Klaus Büstrin

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