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Zum 85. Geburtstag von Kirchenmusikdirektor Friedrich Meinel: Der exzellente Kantor und Organist

Wer innerlich für eine Sache brennt, der kann auch andere begeistern. Diese Feststellung bewahrheitet sich immer wieder neu.

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Wer innerlich für eine Sache brennt, der kann auch andere begeistern. Diese Feststellung bewahrheitet sich immer wieder neu. Sie trifft auch auf Kirchenmusikdirektor Friedrich Meinel in vollem Maße zu. Er ist Musiker mit Leib und Seele und sieht die Musik als eine Möglichkeit, den persönlichen Glauben auszudrücken und mit anderen zu teilen. Heute feiert er seinen 85. Geburtstag.

Geboren wurde Friedrich Meinel in Schneeberg, einer Region im Erzgebirge mit jahrhundertealter Kantorentradition. Kirchenmusik studierte er in Halle. Nach dem Diplom ging er für kurze Zeit nach Mühlhausen und kam mit 26 Jahren nach Potsdam. Die Erlöserkirche wurde 57 Jahre lang sein kirchenmusikalisches Domizil, als Kantor und nach der Pensionierung im Jahre 1996 ehrenamtlicher Organist. Vor eineinhalb Jahren hat sich Friedrich Meinel von seiner geliebten Schuke-Orgel verabschiedet. Auf sein engagiertes Betreiben hin erhielt das neugotische Gotteshaus in der Nansenstraße eine neue „Königin der Instrumente“, die gleichermaßen für Gottesdienste und Konzerte eine klingende Institution in Potsdam und darüber hinaus geworden ist. Der Internationale Orgelsommer, der von Meinel und seinem Kantor-Kollegen Matthias Jacob an der Friedenskirche Sanssouci vor 26 Jahren etabliert wurde, holt immer wieder renommierte Organisten aus aller Welt auf die Orgelbank in der Erlöserkirche. Bis heute.

Friedrich Meinels Ruf als exzellenter Organist blieb natürlich auch der Leitung der Universität der Künste in Berlin nicht verborgen. 1991 erhielt er einen Lehrauftrag für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation, vier Jahre später wurde er zum Honorarprofessor ernannt.

Friedrich Meinel war in seinem Kantorenamt immer bemüht, ein lebendiges Gegenüber, eine aufeinander bezogene Korrespondenz von Wort und Musik zu schaffen, so in der liturgisch-gottesdienstlichen Bindung oder im Konzert. Dafür hat er eine Vielfalt chorischen Lebens an der Erlöserkirche mit seiner Frau Annemarie, die ebenfalls Kirchenmusikerin ist, ins Leben gerufen.

Die Potsdamer Kantorei, die sich vor allem der Aufführung von chorsinfonischen Werken verpflichtet fühlt, der Motettenchor, der den A-cappella-Gesang pflegt, oder der Kinderchor, in dem der Nachwuchs gefördert wird – sie alle haben ein eindrucksvolles Renommee unter der künstlerischen Leitung Friedrich Meinels erreicht –, vor allem in den schweren Zeiten der DDR, wo die SED-Oberen in der Stadt am liebsten Einfluss auf den Inhalt der Programme genommen hätten. Friedrich Meinel – ein Kantor par excellence – hat aber immer wieder deutlich gemacht, dass die Kirchenkonzerte an der „Stätte, da Gottes Ehre wohnt“ stattfinden. 

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