Kultur: Deutsch- Französische Filmbegegnungen
Das Kino ist ein Fenster zu uns selbst. Aber um uns unserer eigenen Identität zu versichern, hilft es auch, die Fensterläden zu den Nachbarn zu öffnen.
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Das Kino ist ein Fenster zu uns selbst. Aber um uns unserer eigenen Identität zu versichern, hilft es auch, die Fensterläden zu den Nachbarn zu öffnen. Zu keinem anderen Filmland pflegt Deutschland traditionell so enge und schillernde Verbindungen wie zu Frankreich. Von der wechselseitigen Faszination an der anderen Kultur erzählen die Filme von Regisseuren wie Julien Duvivier, Claude Chabrol, Marcel und Max Ophüls und Eric Rohmer ebenso wie die Arbeiten von Fritz Lang, Volker Schlöndorff, Rudolph Thome und Wim Wenders.
Eine Film- und Veranstaltungsreihe im Filmmuseum wird im September und Oktober auf diese historische und aktuelle Vielgestaltigkeit der deutsch-französischen Filmbeziehungen aufmerksam machen.
Mitte der 20er Jahre begann mit der Gründung der Firma „ACE“ eine systematische Zusammenarbeit bei Produktion und Verleih. Das Filmstudio Babelsberg hat dabei stets eine maßgebliche Rolle gespielt: Zu Beginn der Tonfilmära entstanden hier zahlreiche Mehrsprachenversionen, bald darauf arbeiteten bedeutende Regisseure wie Jean Grémillon und Marcel L''Herbier in den Ateliers in Potsdam, Ende der 50er Jahre realisierte die DEFA eine Reihe von Co-Produktionen mit französischen Partnern. Während der NS-Zeit wurde Frankreich zur ersten Anlaufstelle jüdischer Filmexilanten. Bertrand Tavernier hat mit „Laissez-passer“ einen Film über eines der faszinierendsten Kapitel der gemeinsamen Filmgeschichte gedreht: über die Produktionsfirma „Continental“, die während der Okkupation mit deutschem Geld urfranzösische Filme drehte. Nach dem Krieg waren Stars wie Romy Schneider, Curd Jürgens und Maria Schell auch jenseits des Rheins gefragt. Im Gegenzug beeinflusste die „politique des auteurs“ der Nouvelle Vague hier zu Lande die Vorstellung vom Filmemachen entscheidend – und erlebten Regisseure wie Volker Schlöndorff und Michael Klier (von denen im Filmmusuem ihr Lieblingsfilm gezeigt wird) beim Besuch der „Cinémathèque française“ in Paris prägende filmische Bildungsabenteuer. Kip
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