Kultur: Die klugen Augen der Magda Langenstraß-Uhlig
Wenige Jahre nach dem man sich entschloss durch die Berufung des belgischen „Universalkünstlers“ Henry van de Velde die verschlafene Residenzstadt Weimar wieder zu einem Zentrum geistiger Kultur zu erwecken, kam Magdalena Uhlig 1907, sie wohnte mit ihrer Familie in Weimar, an die Freie Zeichenschule und an die Großherzogliche Kunstschule. Magda Uhlig, die 1914 den Arzt Karl Langenstraß heiratete, wechselte in ihrem Leben des öfteren den Wohnsitz.
Stand:
Wenige Jahre nach dem man sich entschloss durch die Berufung des belgischen „Universalkünstlers“ Henry van de Velde die verschlafene Residenzstadt Weimar wieder zu einem Zentrum geistiger Kultur zu erwecken, kam Magdalena Uhlig 1907, sie wohnte mit ihrer Familie in Weimar, an die Freie Zeichenschule und an die Großherzogliche Kunstschule. Magda Uhlig, die 1914 den Arzt Karl Langenstraß heiratete, wechselte in ihrem Leben des öfteren den Wohnsitz. 1926 zog sie nach Rehbrücke. Dort wohnte Magda Langenstraß-Uhlig zunächst nur für kurze Zeit. Der Ort schien ihr günstig für ihre Fahrten mit der Eisenbahn nach Dessau und Berlin zu sein. In Dessau nahm sie ein Studium am Bauhaus auf, und in Berlin belegte sie Kurse in der Mal- und Modellierschule von Arthur Lewin-Funke und gehörte der Künstlergruppe „Die Abstrakten“ an. Nach Aufenthalten in Italien, den USA und in Bayern kehrte sie 1945 für sieben Jahre zurück nach Rehbrücke. Auf Kunstausstellungen in Potsdam war sie nicht vertreten, anscheinend wurde sie von den Kulturverantwortlichen der Stadt gemieden. 1952 verließ sie Rehbrücke und ging nach Wiesbaden. Magda Langenstraß-Uhlig ist nun mit ihrer Malkunst in die Öffentlichkeit zurück gekehrt, zunächst nach Weimar – das war im Jahre 2002 – und nun in die Nähe ihres einstigen Wohnsitzes Rehbrücke, in den Park Sanssouci. Die Historische Mühle, die regelmäßig mit Ausstellungen von zeitgenössischer Kunst aufwartet, hat sich der Künstlerin, die 1965 starb, zugewandt (bis 20.7.). „Vom Bauhaus nach Potsdam-Rehbrücke“ nennt sich die Kabinettausstellung der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlung sowie der Karl Peter Röhl Stiftung in Weimar. Die Bildungs- und Kunsteinrichtung Bauhaus und der Wohnort Rehbrücke gehörten zu den künstlerischen Eckpunkten Magda Langenstraß-Uhligs. Werke Kandinskys und Klees haben sie immer wieder für ihr eigenes Schaffen angeregt. Und so entstanden Grafikfolgen mit geometrischen Elementen, an der Farbenlehre orientiert. Christliche Themen prägten ebenfalls ihre Bildschöpfungen. Besonders eindrucksvoll sind aber das lebhafte Ölgemälde „Winter in Rehbrücke“ und ihre aufschlussreichen Porträts und Selbstporträts. In ihrer Gestik und Mimik hat die Malerin sich eher hölzern gesehen, ihre Augen dagegen haben viel Kluges und auch Melancholisches. Schön, dass man von der Künstlerin, die viele Jahre mit Potsdam verbunden war, nun einen kleinen Ausschnitt aus ihrem umfangreichen Werk kennen lernen kann. Eine umfangreiche Retrospektive könnte beispielsweise auch Sache des Potsdam-Museums sein. Klaus Büstrin
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: