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Kultur: Die reine Freude am Musizieren Cellistin Ulrike Hofmann im Schlosstheater

Auf Reisen im Jahre 1925 entstand die Kammermusik Nr 3. Während einer Bahnfahrt, auf einer Überfahrt mit dem Schiff und im Wartesaal schrieb Paul Hindemith dieses Werk.

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Auf Reisen im Jahre 1925 entstand die Kammermusik Nr 3. Während einer Bahnfahrt, auf einer Überfahrt mit dem Schiff und im Wartesaal schrieb Paul Hindemith dieses Werk. Anfangs als „Bürgerschreck“ verschrien, lässt sich in ihr das Musikantische, die reine Freude am Musizieren nicht verleugnen. Neobarockes findet man in diesem Werk und es orientiert sich an der Musik Johann Sebastian Bachs.

Die Kammermusik Nr. 3, die man auch getrost als Violoncello-Konzert bezeichnen darf, ist ein anspruchsvolles Werk für den Solisten, aber auch für das zehnköpfige Kammermusikensemble. In ihrem zweiten Schlosskonzert am kommenden Sonntag im Theater des Neuen Palais wird die Kammerakademie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Antonello Manacorda dieses Opus zur Aufführung bringen. Aber auch die sehr witzige Kammermusik Nr. 1 sowie im Kontext Bachs 3. und 6. Brandenburgische Konzert erklingen.

Die junge Cellistin Ulrike Hofmann wird den Solopart des Hindemith-Konzerts übernehmen. „Der Komponist, dem man immer nachsagt, er habe zumeist spröde Musik geschaffen, macht in seiner 3. Kammermusik klar, dass er leicht und elegant schreiben konnte. Tänzerisch-Heiteres wechselt mit Elegisch-Lyrischem“, sagte Ulrike Hofmann in einem Gespräch. „Solch eine kleine Besetzung, für die das Stück geschrieben wurde, mag ich sehr gern. Man muss sich dabei nicht nur auf die technischen Aspekte seines Instruments besinnen, sondern auch sensibel auf die anderen Instrumente reagieren. Ein gemeinsames Musizieren kann sich hierbei besonders gut entfalten. Und dann kann auch das Hindemith-Stück spielerisch daherkommen“, so die Musikerin.

Ulrike Hofmann ist seit dem vergangenen Jahr Solocellistin bei der Kammerakademie Potsdam. Gebürtig aus der Nähe von Nürnberg studierte sie an der Universität der Künste Berlin. Sechs Monate weilte sie in Prag, um bei Stanislav Apolin weiterreichende Impulse zu erhalten. Die mit Preisen bedachte Musikerin konnte sich über ein Stipendium an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker freuen, lernte für drei Jahre als stellvertretende Solo-Cellistin intensiv das Musiktheaterrepertoire im Orchester der Komischen Oper Berlin kennen und im Radio-Sinfonie-Orchester Stuttgart unter dem Chefdirigat Sir Roger Norringtons musiziert sie die großen Werke von Beethoven, Brahms, Bruckner, Mahler oder Schönberg. In diesem Orchester besitzt sie eine halbe Stelle.

„Doch ich kehre immer wieder gern zur Kammermusik zurück. Denn schließlich ist sie das A und das O der Musik. Ich bin ganz glücklich, wenn ich mit wenigen Kollegen die wunderbare Welt der Musik lebendig machen lassen kann.“

Nicht nur in der Kammerakademie Potsdam, sondern auch mit dem Le Musiche Quartett oder als Solistin in den verschiedensten Konzertsälen. Klaus Büstrin

Schlosskonzert der Kammerakademie am 4. Dezember um 16 Uhr im Neuen Palais, Karten unter Tel. (0331)28 888 28

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