Kultur: „Die Schule im Kino“: Filmernst zieht Kreise

„Bad Teacher“ stürmt die deutschen Kino-Charts und zeigt eine Lehrerin, für die Filmbildung wahrscheinlich nicht im Lehrplan steht. Bei allen gängigen Pädagogen-Klischees ist dem Team von „Filmernst“ so etwas wie Cameron Diaz noch nicht begegnet. Gute Lehrerinnen und Lehrer dagegen schon: sehr engagierte, die mit ihren Klassen in die Brandenburger Kinos gehen und die von „Filmernst“ angebotenen Filme für den Unterricht nutzen. „Sehend lernen – Die Schule im Kino“, unter diesem Motto präsentiert das vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport sowie vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderte Projekt seit acht Jahren ein ambitioniertes Programm.

Im ersten Halbjahr 2011 hat „Filmernst“ in 134 Veranstaltungen rund 12 000 Schüler sowie knapp 1000 Lehrer erreicht. Den Dokumentarfilm „7 oder warum ich auf der Welt bin“ sahen mehr als 900 Kinder, ebenso viele wie „Soul Boy“. Publikumsfavorit war Philipp Stölzls Sturm- und Drang-„Goethe!“ Für die Anfänge des Fußballs in Deutschland und den „Ganz großen Traum“ begeisterten sich mehr als 1 500 Jugendliche. Dem „Filmernst“-Freund und Potsdamer Kinderfilmregisseur Rolf Losansky waren mehrere Veranstaltungen anlässlich seines 80. Geburtstages gewidmet.

Viele Veranstaltungen waren von Moderationen und Filmgesprächen umrahmt. Für Projekte wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurden thematisch und künstlerisch zum Nach- und Weiterdenken anregende Werke wie „Davids wundersame Welt“, „Freedom Writers“ und „Ben X“ ausgewählt. Erfolgreich gestaltete sich im Juni erneut die einwöchige CineFiesta, eine Kooperation zwischen dem Filmmuseum Potsdam und Film ernst: Reichlich 500 Schüler sahen Filme im spanischen Original.

Im Herbst wird „Filmernst“ die SchulKinoWochen in den Kinos des Landes Brandenburg präsentieren. Auftakt ist am 2. November im Filmmuseum mit Johannes Schmids „Wintertochter“. kip