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Kultur: Die Welt des Tanzes im Konzertsaal

Heute beginnt Saison des Neuen Kammerorchesters

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Jean-Philippe Rameau wurde zur Regierungszeit Ludwigs XIV. geboren: Im Jahr 1683, zwei Jahre vor Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach. Er starb 1764, 25 Jahre vor der Französischen Revolution. „Der unsterbliche Rameau ist das größte musikalische Genie, das Frankreich hervorgebracht hat“, so urteilte der Komponist Camille Saint-Saens, der sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts um die Wiederentdeckung seines Kollegen bemühte, denn die meisten Werke des französischen Barockkomponisten wurden lange für unspielbar gehalten. Heutzutage sind sie in den Repertoires von Orchestern vermehrt zu finden.

Auch das Neue Kammerorchester Potsdam nimmt sich dem Werk Rameaus an und wird heute Ausschnitte aus dessen Ballettsuite „Les Indes galantes“ unter der Leitung von Ud Joffe musizieren. Der Potsdamer Klangkörper, der vor 15 Jahren gegründet wurde, wendet sich in der nun beginnenden Saison dem vielseitigen und schwungvollen Thema Tanz zu. Dazu ist er an verschiedenen Konzertorten Potsdams zu finden. Das erste Konzert findet in der Schinkelhalle des Kulturstandortes Schiffbauergasse statt.

An der barocken Reise in exotische Welten nimmt auch die Amerikanerin Heidi Weiss mit eigenen tänzerischen Kommentaren teil. Die Tänzerin und Choreografin hat mit verschiedenen Tanzcompagnien in den USA und Europa zusammengearbeitet. Gemeinsam mit Jennifer Mann entwickelt sie immer wieder Tanzabende, mit denen sie sich auch in Potsdam einen Namen machte.

Nach Rameau wird das Neue Kammerorchester einen Sprung in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts machen: Ebenfalls mit einem Ballett, mit „Apollon Musagète“ von Igor Strawinsky, das er für die damals berühmte Ballettcompagnie von Serge Djaghilew und Georges Balanchine komponierte. Zumeist meditative, fast elegische, doch auch frühlingshafte Bilder werden in der neoklassizistischen Musik lebendig, doch es weht auch ein Hauch von Fin de Siècle und verklärter Nacht darin. In dem im Jahre 1928 uraufgeführten Werk lässt der Komponist Gestalten der antiken griechischen Mythologie auftreten: Apollo, der Gott der Künste, wird mit drei Musen die abstrakte Schönheit von „Spielregeln“ des Tanzes offerieren. Klaus Büstrin

Konzert des Neuen Kammerorchesters Potsdam heute um 19.30 Uhr in der Schinkelhalle, Schiffbauergasse, Eintrittskarten für 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, an der Abendkasse

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