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Kultur: Eine Freundschaft in Worten Stefan Berg stellt

sein neues Buch vor

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Alles fing mit einem Dankeschön an. Geschrieben hat es der siebzehnjährige Schüler Stefan Berg am 1. Januar 1982 an den Schriftsteller Günter de Bruyn, der sich in einer Rede im Dezember 1981 bei einem staatlich organisierten Treffen von Schriftstellern aus der DDR und der BRD in Ostberlin mit der unabhängigen Friedensbewegung der DDR solidarisiert hatte. Für Stefan Berg, damals Schüler an der Erweiterten Oberschule Max-Planck in Berlin-Mitte, waren die Worte de Bru yns ein wichtiges Signal. Stand er doch gerade vor der Entscheidung, den Dienst an der Waffe in der Nationalen Volksarmee zu verweigern und stattdessen als Bausoldat seinen Zwangsdienst zu leisten. Überraschend für Stefan Berg antwortete Günter de Bruyn und zwischen den beiden entwickelte sich eine Brieffreundschaft, die dem Jüngeren half, seine Zeit als Bausoldat zu überstehen. Und die den Älteren bereicherte, weil er sich in seinem Briefpartner wiedererkannte.

Am heutigen Mittwoch stellt Spiegel-Journalist Stefan Berg in Potsdam sein Buch „Landgang. Ein Briefwechsel mit Günter de Bruyn“ vor. Ein Briefwechsel, der wie unter einem Brennglas das Unrechtssystem DDR und das Leiden daran zusammenfasst. Und für Stefan Berg wie ein Heilmittel wirkte: „In der Rückschau ist diese Armeezeit wie eine erste schwere Krankheit, und diese Briefe sind eine Medizin, nach der jeder bedrohte Mensch dürstet – Briefe, für die das Gefühl der Dankbarkeit nicht nachlässt.“ D.B.

Stefan Berg stellt am heutigen Mittwoch um 20 Uhr „Landgang. Ein Briefwechsel mit Günter de Bruyn“ in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, vor. Der Eintritt kostet 8, ermäßigt 6 Euro. Kartenreservierung unter Tel.: (0331) 280 41 03

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