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Manfred Rößler im Jahr 2018.

© Manfred Thomas Tsp/MANFRED THOMAS TSP

Erzählfreude mit Keramik: Der Potsdamer Künstler Manfred Rößler ist tot

Die Werke von Manfred Rößler zieren Fassaden und Brunnen in Potsdam, Berlin und Rheinsberg. Nun ist der Künstler im Alter von 90 Jahren gestorben.

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Wohl keine Ausstellungseröffnung mit Werken vor allem seiner Potsdamer Kolleginnen und Kollegen ließ der Künstler Manfred Rößler aus. Das Kennenlernen von neuer bildender Kunst sowie die Wiederbegegnungen mit retrospektiv ausgestellten Bildern und Skulpturen von Alteingesessenen waren ihm wichtig.

Mit eigenen Expositionen war Manfred Rößler in letzter Zeit eher sparsam. Es ist immerhin schon sieben Jahre her, dass man im Potsdamer Museumshaus Im Güldenen Arm Ausschnitte aus seinem künstlerischen Schaffen in Augenschein nehmen und bewundern konnte. Nun ist Manfred Rößler am 19. Oktober, vier Wochen nach seinem 90. Geburtstag, verstorben.

Der 1933 in Cottbus Geborene studierte an den Fachschulen für Werbung und Gestaltung in Potsdam und Berlin, anschließend erweiterte er sein Wissen während eines Studiums in Leipzig. Ab 1970 entschied er sich für eine berufliche Laufbahn als freischaffender Baukeramiker, Grafiker und Plastiker. In der Kunst fand Manfred Rößler neben der Familie und Freunden sein Lebensglück.

Fantasie voll farbiger Heiterkeit

Manfred Rößler, der in Wilhelmshorst lebte, hat vor allem mit architekturgebundenen Arbeiten Städtebilder um interessante Akzente bereichert. Somit sind viele seiner Kunstwerke in der Öffentlichkeit präsent, beispielsweise die 1983 entstandene Keramikreliefwand mit dem Titel „Reizende Damen“ für das FDGB-Ferienheim in Rheinsberg, die 1993 angefertigten Keramikmedaillons an der Fassade der Weberbank in der Berliner Bundesallee oder der Brunnen, der im Jahr darauf mit einer Skulptur aus Steinzeugkeramik und Edelstahl für die Leuna-Werke geschaffen wurde.

Die in der Vielfalt der Formen gearbeiteten keramischen Arbeiten für das Wohnviertel „Arkadien“ am Glienicker Horn in Potsdam gehören unbedingt dazu. Diese kleine Auswahl berichtet von Werken, in denen die Fantasie und die Ausdruckskraft des Künstlers furios Gestalt annahmen, voll farbiger Heiterkeit. Dabei hat das Ironische seinen Platz, ohne platt zu werden. Hintergründiges wird man nicht vergebens suchen.

Auf die Beschäftigung mit der Grafik sowie dem Aquarell legte Rößler großen Wert. Auch hierbei ist seine Freude am Erzählen präsent. In der stillen Porträtzeichnung beispielsweise des Schauspielers Bernhard Minetti werden eine beeindruckende Klarheit und das Erfassen des Charakteristischen sichtbar.

Die Edition Strauss gibt ein zweibändiges Werkverzeichnis des Künstlers heraus. Der erste Band ist erschienen.

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