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Kultur: Farbendialog

Graffiti-Projekt im Projekthaus Potsdam

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Das Zitat ist so berühmt wie berüchtigt. „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“, sagte einst Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR. Wenige Monate später schon trennte die Mauer den Osten vom Westen. „Jeder hat versucht auf seine Art und Weise mit der Mauer zurechtzukommen“, sagte Miriam Meeden. Im Westen Deutschland, vor allem in Berlin, hätten die Menschen in den 80er Jahren begonnen, die Mauer zu bemalen. Mit der Wende von 1989 wurde der ehemalige Grenzwall zur Leinwand vieler Künstler. Große bunte comichafte Köpfe mit extrem ausgeprägten Mündern, Nasen oder Augen, Karikaturen von Politikern, ein Trabbi mit dem Kennzeichen: Nov 9-89, der die Mauer durchbricht, das sind Bilder von der bekannten Mauergalerie East Side Gallery. Künstlerische Eindrücke, wie sie auch 20 Jahre nach dem Mauerfall noch an der East Side Gallery in Berlin zu bewundern sind, so Miriam Meeden.

Vor dem Hintergrund das derzeit die East Side Gallery aufwendig saniert wird, gestalten die 25-jährige Miriam Meeden, 25 Jahre und der 26-jährige Florent Vivier vom morgigen Samstag an im Babelsberger Projekthaus Potsdam, Rudolf-Breitscheid-Straße 164, das Graffiti-Projekt „Dialog in Farbe“. Der gebürtige Franzose Florent Vivier, der seit drei Jahren in Deutschland lebt, sieht das Projekt auch als eine Art deutsch-französische Begegnung, das Jugendliche und junge Erwachsene aus Deutschland und Frankreich ansprechen soll. Zwei Wochen werden sich die Teilnehmer sowohl mit dem historischen Aspekten der deutschen Teilung und des Berliner Mauerbaus auseinandersetzen, als auch mit den Kunstbewegungen von Graffiti und Street-Art jener Zeit. Das Projekt werde vor allem vom deutsch-französischem Jugendwerk gefördert, einen kleinen Beitrag zahle auch das Kulturministerium aus dem Kulturfond, so Florent Vivier mit einem Grinsen im Gesicht.

„Wir planen eine Stadtführung durch Berlin und Potsdam, damit die Teilnehmer die Graffiti und Street-Art Szene besser kennen lernen“, sagt Miriam Meeden, für die die Auseinandersetzung mit Graffiti. Für Florent Vivier, der sich schon in Frankreich mit dem Thema Graffiti auseinandersetzte, sind die Programmhöhepunkt zum einen der Besuch der East Side Gallery in Berlin und zum anderen das Treffen mit dem französischen Künstler Thierry Noir, der selbst auf die Mauer gemalt hat. Am Donnerstag und Freitag kommende Woche soll der Bassinplatz zu einer „mobilen Malfläche“ werden, sagt Miriam Meeden. Und am Freitag, 7. August, spricht um 19 Uhr Ralf Gründer, Autor des Buches „Verbot: Berliner Mauerkunst“ im Buchladen Sputnik, Charlottenstraße 28. Margret Hahn

www.foerderverein-inwole.de

Margret Hahn

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