Kultur: „Fenster“
Ikonenausstellung mit großem Begleitprogramm
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Ikonen sind für die orthodoxe Kirche nicht Abbildungen weltlicher Natur, sondern „Fenster zur himmlischen Wirklichkeit“. Die Bilder werden nach alter Überlieferung gemalt, ihre Maler nennen sich nicht Künstler, sondern „Ikonenschreiber“. Im Alexandrowka-Museum kann man einer ganzen Reihe von Ikonen nun begegnen.Dieser Tage wurde eine Ausstellung eröffnet. Die Bilder kommen aus Privatsammlungen und Museen.
Die Ausstellung gehört zu den Veranstaltungen anlässlich des 180-jährigen Gründungsjubiläums der Alexander Newski-Kirche auf dem Potsdamer Kapellenberg. „Es ist aus dem Blickwinkel unserer Zeit bemerkenswert, dass der Bau dieser Kirche, die seitdem das Herzstück der Russischen Kolonie in Potsdam bildet, auf Initiative des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. zum ehrenden Gedenken an Zar Alexander I. erfolgte. Dies ist ein beredtes Zeugnis dafür, dass die kulturellen und politischen Beziehungen zwischen den Völkern Russlands und Deutschlands immer auch eine tiefe spirituelle Dimension s besessen haben“, sagte in seinem Grußwort Feofan, der Erzbischof der Russischen Orthodoxen Kirche von Berlin und Deutschland, Moskauer Patriarchat.
Das Museum wird innerhalb der Ausstellung zu einer Reihe von Sonderveranstaltungen einladen. So werden morgen die Erinnerungen einer Hofdame der letzten Zarin Alexandra Feodorowna unter dem Titel „Vor dem Sturm“ gelesen. (Beginn 16 Uhr). Eine Woche später gibt es eine Wiederholung dieser Lesung. Der Museumsleiter und Kurator der Ausstellung, Andrej Tchernodarov, wird mit mehrere Vorträgen in die Geschichte der Ikonenmalerei und zu den Kirchenkalendern der orthodoxen Tradition einführen. Am 12. April um 16 Uhr gibt es dazu den Auftakt.
Ein Höhepunkt wird das Konzert am 19. April sein. Sabina Reinhardt aus Gotha musiziert Werke der Gregorianik und von Hildegard von Bingen. Dafür benutzt sie neben ihrer Singstimme historische Musikinstrumente wie die Harfe, Laute, Gemshornflöte, Glockenspiel und das Gotische Hackbrett.
An jedem Sonntag finden um 11 Uhr Führungen durch die Ausstellung statt. Dies ist eine Möglichkeit, mehr in die Tiefe des Glaubens orthodoxer Christen zu schauen.K.Bü.
Informationen über www.alexandrowka.de oder Tel. 0331/8170206
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