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Trunkene Bäume beim Tanzfestival. Serge Ricci ist der Verursacher.

© fabrik

Kultur: Fragen nach den Wurzeln

Die 19. Potsdamer Tanztage finden vom 13. bis 24. Mai in der fabrik statt

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Die Potsdamer selbst werden sich währen der Tanztage der fabrik, es sind bereits die 19., nicht präsentieren. Sie tummeln sich mit ihrer erfolgreichen „Pandora“- Inszenierung im Vorfeld der Eröffnung in Südkorea. Im Juli geht es nach Israel. All ihre künstlerische Konzentrationa gehört den Gastspielen.

Sie haben sich aber Gäste eingeladen, die ihre Stücke im Haus in der Schiffbauergasse teilweise produzieren. So die französischen Choreographen und Bildkünstler Serge Ricci und Fabien Almakiewicz. Sie zeigen mit ihrer Company zur Eröffnung das Stück „Des Arbres sur la Banquise“ , in dem es um das Phänomen der „trunkenen Wälder“ geht, eine Metapher über die Veränderungen in unserer Zeit, aber auch Möglichkeiten von „Neuinterpretationen und Neugestaltung von Raum und Zeit“, sagte fabrik-Vorstandsmitglied Sven Till während eines Pressegesprächs. „Ricci und Almakiewicz lassen sich bei ihren Arbeiten stets von der bildenden Kunst inspirieren. Das Visuelle ist ihnen sehr wichtig.“ Ricci ist zur Zeit artist-in residence des Potsdamer Zentrums für Tanz- und Bewegungskunst.

Das Internationale Festival für Tanz und Performance findet in diesem Jahr vom 13. bis 24. Mai statt. Zwölf Produktionen stehen auf dem Programm, davon acht Premieren. Auch ein Rahmenprogramm gibt es nach den Aufführungen im fabrik Club mit Konzerten, Partys und Ballrooms. Zur Eröffnung am 13. Mai spielt ab 22 Uhr das Inflammable Orchestra aus Moskau temperamentvoll auf.

Der Anspruch, das Festival international zu gestalten, wird auch in diesem Jahr eingelöst. Aus Oslo, Lyon, Paris, San Francisco, New York, Moskau, St. Petersburg, Dresden, Berlin oder aus Potsdam kommen die Künstler. „Auch für uns als fabrik-Mitabeiter ist es jedes Mal spannend, wie die Tanz- und Performanceproduktionen beim Publikum ankommen. Aber es ist schön, dass es stets neugierig bleibt und sich auf so manche Überraschung einlässt“, so Sven Till.

Eine, auf die die fabrik-Mitarbeiter selbst am meisten gespannt sind, ist die Klassikerin des modernen Tanzes: Sara Shelton Mann aus den USA. Mit dem, „Project Zero Point“ aus San Francisco erarbeitet sie einen Abend, in dem sie den spirituellen Wurzeln unseres Menschseins nachgeht, mit Tanz, Musik, Poesie, Videos und Theater. Die Norwegerin Ingun Bjornsgaard gehört ebenfalls zu den Großen der zeitgenössischen Tanzkunst. „Sie, die unter anderen in Oslo, Bergen, Bremen und an der Komischen Oper Berlin gearbeitet hat, ist wohl die ,Klassischste’ in unserem Programm“, meint Sven Till. Vom Ballett herkommend, befragt die Künstlerin das ihr vertraute Tanzmaterial ganz heutig. Mit sensibler Ironie und schwelgerischem Tanz will sie die Geschichte der Frau an der Seite Kaiser Neros erzählen.

John Moran und Saori Tsukada aus New York werden mit einer Musik-Tanz-Performance das Publikum erheitern und verblüffen, nämlich durch synchrone Bewegungen von Musik und Sprache. Mystisch -emotionale Bilder sind von der St. Petersburger Gruppe „Derevo“ in dem Stück „Islands“ zu erwarten, und Musik spielt eine große Rolle in „La Storia“ von Association Woo aus Lyon. Die Potsdamer Oxymoron Dance Company bereiten für die Tanztage eine Premiere vor und Paula E. Paul ist mit ihren Schülern ebenfalls mit von der Partie. Ihr Programm nennt sie: „Sauer macht stutzig“. Klaus Büstrin

Informationen und Karten: 0331/ 240923 und www.fabrikpotsdam.de

Klaus BüstrinD

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