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Kultur: Frieden und Falafel

Mehr als 40 Filme beim Jüdischen Filmfestival

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Ein Fußballspiel, ein legendäres Hotel und ein paar verrückte Teenies – das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg zeigt in diesem Jahr wieder das pralle jüdische Leben. Mehr als 40 Filme zum jüdischen Leben weltweit sollen während der zwei Festivalwochen in Kinos in Potsdam, Berlin und Kleinmachnow zu sehen sein, wie die Veranstalter mitteilten.

Zur Eröffnung an diesem Samstag im Hans Otto Theater läuft die fiktive Dokumentation „90 Minuten – bei Abpfiff Frieden“ über ein Fußballspiel zwischen der israelischen Nationalmannschaft und dem palästinensischen Team. In der deutsch-israelischen Produktion von Eyal Halfon spielt auch Detlev Buck mit.

Das Festival wolle alle Aspekte des jüdischen Lebens zeigen, teilten die Veranstalter mit. Die Regierungschefs von Brandenburg und Berlin, Dietmar Woidke und Michael Müller (beide SPD), sind Schirmherren des seit mehr als zwei Jahrzehnten bestehenden Festivals. Pate ist in diesem Jahr der Schauspieler Benjamin Sadler („Schuld“, „Das Jerusalem Syndrom“).

Wie berichtet war die Durchführung des Festivals noch Anfang des Jahres unsicher. Nachdem der Bund die bisherige Förderung aus dem Hauptstadtkulturfonds gestrichen hatte, stand sogar eine komplette Absage im Raum. Das Auswärtige Amt sprang aber ein und sagte die Zahlung der fehlenden 100 000 Euro zu – zunächst nur für dieses Jahr.

Festivalbesucher können sich unter anderem auf „Everything is Copy“ freuen – ein in den USA vielbeachteter Dokumentarfilm über die Regisseurin und Drehbuchautorin Nora Ephron („Schlaflos in Seattle“). Jacob Bernstein, Sohn von Ephron (1941–2012) und Regisseur des Films, wird dabei zu Gast sein.

Das legendäre Berliner Hotel Bogotá steht im Mittelpunkt einer Dokumentation von Ilja Richter. Der Schauspieler und Entertainer zeichnet die Geschichte des Hauses nach und hat Gäste des inzwischen geschlossenen Hotels in Charlottenburg interviewt. In „Gott und Welt“ begibt sich Richter auf die Spuren jüdischen Lebens in Berlin und setzt sich so auch mit seinen eigenen Wurzeln auseinander.

„Atomic Falafel“ nennt sich eine israelische Kriegssatire über drei Teenies, die das Militär in den Wahnsinn treiben und damit die Welt vor einem Atomkrieg retten. Der Dokumentarfilm „A Heartbeat Away“ zeigt die Arbeit eines israelischen Kinderkardiologen, der in Tansania versucht, unter dramatischen Umständen das Leben herzkranker Kinder zu retten. Zu den Höhepunkten des Festivals gehört die kanadische Produktion „Natasha“ von David Bezmozgis, die die verbotene Liebe zweier russischer-jüdischer Teenager nachzeichnet. dpa/jaha

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