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Meik Stamers Handarbeit.

© Kunsthaus

Kultur: Geschenkte Schönheit

Französische Textilkunst in Französischer Kirche

Stand:

Nach dem Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr wird in der Französische Kirche am Bassinplatz eine Ausstellung mit Werken der französischen Textilkünstlerin Brigitte Chappaz eröffnet.

Brigitte Chappaz fand vor rund 20 Jahren zur Textilkunst. Die Künstlerin wurde in Berlin geboren und verlebte ihre Kindheit und Jugend in Kleinmachnow. Während des Zweiten Weltkrieges musste sie 1943 mit ihrem Vater nach Frankreich ziehen. Mittlerweile lebt Brigitte Chappaz in Tours und gilt international als anerkannte Künstlerin. Im Jahr 2000 erhielt sie den 1er Prix de l’institut de France. Im Museum für Europäische Kulturen in Berlin waren ihre Werke zuletzt im Jahr 2004 zu sehen. Der von Brigitte Chappaz entwickelte Stil ist eine Mischung aus Patchwork und Stickerei auf unterschiedlichen Materialien wie Seide und Samt, Perlen und Spitzen. Einige ihrer Wandarbeiten sind über zwei Meter breit und hoch.

Inspiriert von den Schlössern der Loire begann Brigitte Chappaz mit der textilen Gestaltung von Wänden, häufig nach historischem Vorbild. Zu Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit prägten die Schlösser der Loire wie Villandry, Chiverny oder Chambord ihre Motive, vor allem jedoch die Geschichte ihrer Vorfahren Ziegenbalg. Mit den Jahren jedoch erinnerte sich die Künstlerin zunehmend an die preußischen Schlösser ihrer Jugend und so finden sich nun auch Impressionen von Sanssouci und Treptow unter ihren Werken.

Es war ihr Wunsch, ihre textilen Werke auch in Potsdam auszustellen und so nicht nur eine Verbindung zwischen den Schlössern Preußens und der Loire zu schaffen, sondern gleichsam eine Brücke zu schlagen zwischen ihren beiden Heimatländern. „Ich bin glücklich, dass sich ein Lebenstraum von mir erfüllt“, zeigt sich die französische Künstlerin begeistert von der bevorstehenden Präsentation ihrer Werke in der alten Heimat.

„Wir freuen uns in diesem Jahr, in dem der Reformator Johannes Calvin, durch seinen 500. Geburtstag weltweit Würdigung und neue Beachtung erfährt, in unserer Kirche diese Ausstellung zeigen zu dürfen“, sagt Pastorin Hildegard Rugenstein von der Französisch-reformierten Gemeinde. „Unsere hugenottischen Wurzeln liegen in Frankreich und so sind wir immer interessiert, den Kontakt zu unserem Ursprungsland zu halten. Mit dieser Ausstellung wird eine Ahnung davon vermittelt, wie die feinen Künste in Frankreich vor 300 Jahren unser Land bereichert haben. Calvin schwärmte von unterschiedlichen Farben und Formen, eine anmutiger als die andere. Er bewunderte Gold und Silber ebenso wie Elfenbein und Marmorstein als geschenkte Schönheit.kip

Bis 30. Juni, Französischen Kirche, täglich von 13. 30 bis 17 Uhr.

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