Kultur: Größer, selbstbewusster
Die 3. Art Brandenburg im erweiterten Rahmen
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Die Brandenburgische Künstlermesse, die am morgigen Donnerstag zum dritten Mal eröffnet wird, hat seit ihrer Premiere nicht an Attraktivität eingebüßt. Im Gegenteil ist die seit 2005 um 50 Prozent gestiegene Bewerberzahl ein deutliches Signal für wachsendes Interesse von Künstlern, die alle zwei Jahre stattfindende Art Brandenburg als Ausstellungs- und Marketingplattform für sich zu nutzen.
Diesmal gingen im Vorfeld der dritten Produzentenmesse im Kulturwerk des Brandenburgischen Verbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BVBK) 180 Bewerbungen ein. Eine fünfköpfige Jury war aufgerufen, aus der Vielzahl der Bewerbungen eine Auswahl zu treffen. Doch nur 80 davon erhielten eine Zusage. Die Notwendigkeit der rigiden Auswahl ist einerseits der eingeschränkten Ausstellungsfläche in der Babelsberger Metropolis-Halle geschuldet, in der zeitgleich auch die Lifestyle-Messe „Salon Sanssouci“ stattfinden wird. Andererseits spiegelt die Selektion das wichtige Anliegen der Produzentenmesse wider, im Rahmen einer Biennale eine qualitative Auslese zeitgenössischer Kunstproduktion in Brandenburg zu zeigen. Ein entscheidender Indikator für Professionalität und Qualität ist bereits die Art und Weise, wie sich Künstler im Bewerbungsverfahren präsentieren, so die BVBK-Geschäftsführerin Daniela Dietsche und der Projektleiter und Künstler Rainer Ehrt im Pressegespräch am Dienstag. Wer hier Mut zur Lücke hat, kann sich gegen die Mitbewerber kaum durchsetzen, so die Bilanz. Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler kommen in überwältigender Mehrzeit aus dem Großraum Potsdam-Berlin.
Ein Großteil der Künstler, die sich ab Donnerstagabend mit einem Stand für drei Tage in der Metropolis Halle präsentieren werden, ist Mitglied des Berufsverbands. Nicht wenige von ihnen waren auf der Art Brandenburg mindestens schon einmal mit von der Partie. Zu denjenigen, die wissen wie es geht, gesellen sich in diesem Jahr noch ein paar Neuzugänge ganz anderer Art hinzu. So sind erstmalig auch Arbeitsstipendiaten des Landes Brandenburg auf der Messe vertreten, die in den beiden vergangenen Jahren im Bereich Malerei, Fotografie, Installation und Zeichnung ausgezeichnet wurden. Ebenfalls neu ist die Einladung von Künstlern aus den Partnerstädten Potsdams. Den Anfang machen Kollegen aus Perugia.
Dass zur Produzentenmesse auch wieder einige kommerzielle Galerien zugelassen wurden, ist ein Zugeständnis an die fragile Finanzdecke, auf der sich eine Messe aus dem Sektor der Kreativwirtschaft nach wie vor bewegt. Die zunehmende Bereitschaft des Kulturministeriums, des Wirtschaftsministeriums und nun auch Potsdam, die Künstlermesse mit 30 000 Euro unter die Arme zu fördern, sorgt für Auftrieb. In 70 Ausstellungskojen und einem eigenen Skulpturenbereich besteht von Freitag bis Sonntag Gelegenheit, die 80 ausgewählten Künstler aus Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Grafik, Keramik, Installation und Performance zu erleben. Almut Andreae
Vom 6. bis 8. November in der Metropolis-Halle, Filmpark Babelsberg. Öffnungszeiten: Fr/Sa 11-20 Uhr, So 11-18 Uhr. Eintritt: 8 € (erm. 5 €)
Almut Andreae
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