Kultur: In 80 Märchen um die Welt
Das T-Werk lädt am 12. Februar zu seiner ersten Märchennacht ein: „Der goldene Schlüssel“
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Das T-Werk lädt am 12. Februar zu seiner ersten Märchennacht ein: „Der goldene Schlüssel“ Es war einmal ein kleiner Junge. Der entdeckte beim Feuer anmachen einen goldenen Schlüssel. Und als er weiter in der Erde buddelte, fand er auch ein eisernes Kästchen, in dessen Schloss der Schlüssel passte. Welche wunderbaren Sachen waren aber nun in dem Kästchen versteckt? Die Antwort auf dieses Grimm“sche-Rätsel liefert am 12. Februar die erste Märchennacht im T-Werk. Der „Goldene Schlüssel“ öffnet ab 16 Uhr das Tor zu einer Welt der Märchen, Mythen und Legenden. Vom Nachmittag bis in die späte Nacht hinein geht es mit über 30 Puppenspielern, Tänzern, Märchenerzählern, Musikern, Sängern und Schauspielern „In 80 Märchen um die Welt“. So führt der Weg von dem kleinen deutschen Schlüssel-Jungen nach Russland, wo die „Hexe Babajaga“ listenreich ihren Unfug treibt. Nach ihrer tänzerischen Zauberei (Ballettstudio Erxleben) geht es weiter nach Indien, in das Reich der Schatten, wo bereits die schöne Prinzessin „Savitri“ (vom tschechischen Theater Divadlo Lisen) darauf wartet, dass endlich jemand um ihre Hand anhält. Danach setzen die Besucher – begleitet von den Abenteuern des Odysseus – auf dem brodelnden Meer nach Japan über, um dem tief im Buddhismus verwurzelten Märchen „Die Eicheln und der Luchs der Berge“ vom deutsch-japanischen Theater Nadi zu lauschen. Bali, Chile, England und Italien sind weitere Stationen der facettenreichen Reise in die Fantasie, die schließlich wieder nach Deutschland zurückführt. Dann ist es allerdings schon 22 Uhr, und die alte, stelzende Zauberin (gespielt von der 62-jährigen Mo Bunte) wird sich wohl schon kräftig die Augen reiben, um das Brautpaar „Jorinde und Joringel“ nicht aus dem Bann ihrer Magie zu verlieren. „Die fließenden Grenzen zwischen Masken- und Figurenspiel sowie der Tanz auf Stelzen öffnen die mehrschichtigen Bilder dieses Märchens. Diese Aufführung vom Berliner Theater Kranevit wird sicher ein krönender Abschluss“, hofft T-Werk-Sprecher Jens-Uwe Sprengel. Um den sechsstündigen „Ritt“ durch die Märchenwelt nicht allzu strapaziös werden zu lassen, gibt es im Foyer des T-Werks auch Ruheinseln, wo die Kinder Märchenfilme ansehen oder einfach spielen können. Und wenn um 19 Uhr der Kyklop in Erscheinung tritt und seine Gefährten frisst, wird auch das Publikum zum Essen gebeten. Mit dieser ersten langen Märchennacht hofft das T-Werk, sich noch stärker in das Bewusstsein der Potsdamer zu spielen. Die Kinderkulturtage werde es ebenso wie Unidram und den Theaterfrühling weiter geben, aber zusätzliche Programmhöhepunkte sollen auch noch andere Publikumskreise erschließen. „Wir sind jetzt schon fast ein Jahr in der Schiffbauergasse, doch vielen ist unsere Spielstätte noch kein Begriff. Was uns fehlt, ist das Laufpublikum“, so Jens-Uwe Sprengel. Da aber gerade die Kinderveranstaltungen besonders gut ankämen, könnte man so vielleicht mit diesem aufwändig geschnürten Familien-Märchenpaket auch die Erwachsenen „kapern“. Nach dem jetzigen Test will T-Werk die Märchennacht verstetigen. Auch andere, zielgenaue Kompaktangebote sind im Werden: eine Lange Nacht der Freien Theater oder eine Thomas-Bernhard-Nacht. Doch jetzt sind gilt es erst einmal, mit dem Goldenen Schlüssel das Geheimnis des eisernen Kästchens zu lüften. Heidi Jäger Kartenreservierung für die 13 Stationen der Märchenreise unter Tel. 0331-719139. Tageskarten für 10 €, erm. 7 , 5 , 3 €.
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