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Kultur: Ines Geipel liest morgen im Frauenzentrum

In der DDR galt sie als Erfolgs-Sprinterin. Zum Staatsfeind wurde sie, als sie sich 1984 im Trainingslager in Mexiko in einen mexikanischen Athleten verliebte.

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In der DDR galt sie als Erfolgs-Sprinterin. Zum Staatsfeind wurde sie, als sie sich 1984 im Trainingslager in Mexiko in einen mexikanischen Athleten verliebte. Die Staatssicherheit, die Wind davon bekam, wusste ebenso wie die junge Frau, dass diese Liebe in der DDR keine Zukunft hatte. Sie, 23 Jahre alt, nahm sich vor, die Olympischen Spiele in Los Angeles zur Flucht zu nutzen. Der Staatssicherheitsdienst begann, sie zu bekämpfen.

Ines Geipel, die sich von ihrer linientreuen Familie wie vom staatstragenden Sport abgenabelt hatte und kurz vor dem Fall der Mauer in den Westen floh, wurde in diesem Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet: wegen ihres Engagements für in der DDR unterdrückte Literatur und für ihre Aufarbeitung des DDR-Zwangsdoping-Systems. Bis heute ist Ines Geipel, die den Opfern des Dopings in der DDR eine Stimme gegeben hat, Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt, Vandalismus und körperlichen Angriffen. Lügen und Erfindungen aus den Akten der Staatssicherheit verfolgen sie.

Am morgigen Mittwoch um 19 Uhr ist die Schriftstellerin und Autorin von Romanen und Biografien im Frauenzentrum zu Gast. Sie wird aus einem bisher noch nicht veröffentlichten Text lesen sowie aus ihrem 2004 erschienenen Buch über den Amokläufer in Erfurt „Für heute reicht’s“. Eingeladen sind natürlich Männer und Frauen. kip

Autonomes Frauenzentrum, 17. August, 19 Uhr, Schiffbauergasse 4 H

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