zum Hauptinhalt

Kultur: Israel – Angst und Hoffnung

Ausstellung von sechs Amateurfotografen im „KIBuz“ in der Berliner Straße

Stand:

Die Menora, der siebenarmige Leuchter, wird von den Sonnenstrahlen erhellt. Sie steht vor der Knesset und ist jetzt als Foto in der Ausstellung „Israel – Land und Leute“ im Kultur-, Integrations- und Beratungszentrum „KIBuZ“ in der Berliner Straße zu sehen. Wie kein anderes Symbol steht die Menora für die Idee, das Volk Israel möge zum „Licht unter den Völkern“ werden. Die fünf Meter hohe Skulptur vor der Knesset, dem Parlamentsgebäude in Jerusalem, wurde 1956 von Benno Elkan angefertigt.

Nun leuchtet sie im „KIBuZ“ und drückt die großen Hoffnungen aus, die mit Israel verbunden sind. David Ben Gurion verlas am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeitserklärung des Staates, in dessen Wappen die Menora einen zentralen Platz einnimmt. Sechzig Jahre feiert Israel nun, und nach wie vor ist seine Existenz gefährdet und die Friedenspolitik – nach den fast realisierbar erschienen Verhandlungen im Jahr 2000 – durch Kriege erschüttert. Der Nahostkonflikt als zentrales Thema der Weltpolitik will nicht enden – und wem wollen wir Deutschen mehr Frieden wünschen?

Immerhin, dass eine solche Begegnungsstätte wie das „KIBuZ“ in Potsdam existiert, in dem Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und andere Begegnungen möglich sind und dass dadurch wieder jüdische Kultur in Potsdam lebt, das ist ein Hoffnungszeichen. „Es ist besser zu hoffen als zu verzweifeln,“ sagte der Vorsitzende Nikolai Epchteine bei der Eröffnung der Ausstellung, als das kleine Gebäude vor Stimmen, Musik, Gefühlen und Gesprächen nur so vibrierte.

Fotos von sechs Amateurfotografen hängen in den oberen Räumen und auf dem Flur – Impressionen von Reisen in das Sehnsuchtsland, das Sorgenland. Selbstverständlich müssen Aufnahmen aus Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte, dabei sein. Während Ludmilla Cheban in der „Halle der Namen“ mit ihrer Kamera ganz nah an die Porträtfotos der Ermordeten herangezoomt hat, blieb die gebürtige Potsdamerin Margit Habick ehrfurchtsvoll draußen und fotografierte einen Baum, der als Hoffnungszeichen gepflanzt wurde. Der jüngste Lichtbildner, der aus der Ukraine stammende 24jährige Sergej Finn, hat auf Schwarz-Weiß-Fotografien auch Impressionen aus dem Leben der kleinen Religionsgemeinschaft der Drusen aufgenommen. Bilder, die wirken wie aus einer anderen Zeit, als das Leben noch weitgehend im Freien ablief und es vielleicht weniger Probleme gab. Ansichten von Jerusalem, Haifa, aus der Wüste Negev und den beeindruckenden Salzwellen des Toten Meeres werden in dieser Ausstellung zur Friedensbotschaft, zur Hoffnung, die weit über die Abbildungen hinausgeht. Lore Bardens

Lore Bardens

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })