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Kultur: Klassiker

29. Ausstellung „Kunst und Handwerk“ der Unteren Denkmalbehörde im Haus „Im güldenen Arm“

Stand:

29. Ausstellung „Kunst und Handwerk“ der Unteren Denkmalbehörde im Haus „Im güldenen Arm“ Andreas Kalesse und seine Mitarbeiter der Unteren Denkmalbehörde eröffneten die 29. Ausstellung, natürlich in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus in der Hermann-Elflein-Straße. „Im güldenen Arm“ nennt sich das barocke Gebäude. Kaum ein Raum wurde ausgelassen, denn die neue Schau benötigt viel Platz, für Hedwig Bollhagen, Henni Jaensch-Zeymer, Christiane Herling und Hans Schiller. Jahrhunderte altes Kunsthandwerk wird vorgestellt, Kunsthandwerk, das nach wie vor aktuell ist, das geliebt wird wegen seiner Bodenständigkeit, der Einfachheit und Schönheit der Formen und Farben. Die Keramikerin Hedwig Bollhagen hat sich nie als Künstlerin gesehen, sondern als Handwerkerin, die „nur“ Kannen und Tassen töpferte. Und doch war sie wie die Weberin Henni Jaensch-Zeymer – beide waren befreundet – Künstlerinnen, die in jahrzehntelanger Kontinuität Keramik- und Webprodukte herstellten,die von Zeitlosigkeit geprägt sind, die klassisch zu nennen sind. Die Handwerksbetriebe, die beide in Marwitz bzw. in Geltow gründeten, leben auch heute noch, Jahre nach beider Tod. Heidi Manthey betreut künstlerisch die HB-Werkstätten und Ulla Schünemann hat die Handweberei von Henni Jaensch, deren 100. Geburtstag 2004 gedacht wird, übernommen, beide sehr erfolgreich und mit dem nötigen Respekt vor dem Werk der Altmeisterinnen. Peter Herling hat die Konzeption und Gestaltung der Ausstellung übernommen, wie immer ist sie von kunstsinniger Ästhetik. Schon allein wie Herling die Geschirre, gewebten Tücher, Decken und Kleider „vereint“, das ist einen Besuch wert. Hinzu kommen die Korb- und Stuhlflechtabeiten der Kleinmachnowerin Christine Herling. Kunstvoll hat die Korbmacherin ihre Gebrauchsgegenstände geflochten, teilweise in alter Technik. Aus Weiden , genauer gesagt, aus gekochter Weide, stellt sie ihre Körbe unterschiedlicher Größe her – Arbeiten, die man sehr schätzt. Da vergisst man schnell die Billigangebote von Straßenverkäufern. Und dann ist noch der Berliner Maler und Grafiker Hans Schiller mit von der Partie. Mit seinen aquarellierten Zyklen „Teegarten“ und „Garten der Steine“ bringt er einen zusätzlichen heiter-nachdenklichen Ton ein. Diese Ausstellung, so Stadtdenkmalpfleger Andreas Kalesse, hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sie will verdeutlichen, dass die Arbeiten, vor allem von Hedwig Bollhagen, Henni Jaensch, Ulla Schünemann und Christine Herling zur brandenburgischen Kultur gehören. Sonntags sind Kunsthandwerkerinnen selbst „Im Güldenen Arm“ zugegen, um ihre Kunst vorzustellen. Und vielleicht hat mancher Besucher Lust, selbst einen Korb zu flechten. Klaus Büstrin Kunst und Handwerk, Ausstellung im Museumshaus „Im Güldenen Arm“, Hermann-Elflein-Straße 3, geöffnet, Di bis So, 10 bis 18 Uhr.

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