Kultur: Leidenschaft Lyrik
Preis für Rolf Böhme von der „Bibliothek deutschsprachiger Gedichte“
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Mit „Frühlingspark“ gewann Rolf Böhme dieser Tage einen Preis. Es ist ein Preis, um den sich jährlich rund 10 000 Gedichteschreiber bewerben, beim Wettbewerb der „Bibliothek deutschsprachiger Gedichte“. Der erste Preis beinhaltet neben einer Geldsumme auch ein einjähriges Fernstudium für das lyrische Schreiben. 2008 wurde das Projekt bereits zum elften Mal veranstaltet.
Seit fünf Jahren sendet Rolf Böhme Gedichte für den Wettbewerb ein. Und 2008 gehörte er zu den 100 Preisträgern. Sein Gedicht „Frühlingspark“, in dem stimmungsvoll Natur und Menschen, die in einem Park bewegen, beschrieben werden, sind in der Anthologie „Bibliothek deutschsprachiger Gedichte“ aufgenommen.
Der promovierte Potsdamer, der als Sportwissenschaftler an der Pädagogischen Hochschule tätig war und heute im Ruhestand lebt, entdeckte seine große Leidenschaft des Gedichteschreibens nach der Wende. Zunächst verfasste er nur Reime für allerlei Feste in der Familie und bei Freunden, die sich immer wieder großer Beliebtheit erfreuten. Man riet ihm, seine lyrische Begabung zu kultivieren. Und Rolf Böhme war schließlich Feuer und Flamme vom Schreiben und verfasste nun ernsthaft Gedichte. Nahezu 500 hat er seitdem geschrieben. In den Nachtstunden, so zwischen 23 und 24 Uhr, notiert er die Texte. Manchmal gelingen sie ihm sofort, an anderen feilt er noch mehrere Tage. Der Lyriker vergräbt sie nicht in seiner Schublade, er lässt andere Zeitgenossen an seinem geschriebenen Wort teilnehmen. So werden sie in Werkstattgesprächen des Literatur-Kollegiums Brandenburg, dessen Mitglied er ist, von anderen Autoren diskutiert. Vor allem die Schriftsteller Walter Flegel und Manfred Richter sind ihm dabei gute Ratgeber.
Die ganze Breite von Erfahrungen bringt Rolf Böhme in seine Gedichte, für die er zumeist freie Rhythmen wählt, ein. Die Jahreszeiten werden reflektiert, auch Erlebnisse beim Wandern. Und Liebe und Erotisches sind ebenfalls nicht ausgespart, entweder nachdenklich oder humorvoll. Dichtende Vorbilder gibt es natürlich auch: Heinrich Heine, Hermann Hesse, Christian Morgenstern und Joachim Ringelnatz, Dichter, die mit feiner Ironie, geschliffener Satire und poetischen Landschaftsschilderungen zu den Großen der Literatur gehören.
Der Hobbylyriker weiß, dass es schwer ist, einen Verlag für Buchveröffentlichungen zu finden, zumal Gedichte einen schweren Stand beim Lesepublikum haben. Zwar ist er in Anthologien des Literatur-Kollegiums vertreten, doch muss Böhme, wenn er seine Lyrik in einem Band als Sammlung sehen möchte, sich selbst um eine Drucklegung kümmern. Drei Bücher sind von ihm im Eigenverlag erschienen: „Jahreszeiten – Lebenswelten“, „Im Weinlaub“ sowie „Herbstmond“. In Vorbereitung ist „Nur ein Hauch“.
Seit kurzem arbeitet der Lyriker Rolf Böhme mit der Berliner Fotografin Gisela Graehn-Baumann zusammen. Gedichte und Fotos, zumeist Landschaften und Blumen, werden in Alben zusammengefasst und in Ausstellungen präsentiert, beispielsweise im Bürgerhaus am Schlaatz. Für 2010 sind beide in den Landtag eingeladen. Klaus Büstrin
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