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Kultur: Maldoom choreographiert Troyst

Die Rosa-Luxemburg-Schule wird zum Tanzprojekt des schottischen Künstlers

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Die Rosa-Luxemburg-Schule wird zum Tanzprojekt des schottischen Künstlers Tanzen, um Grenzen zu überwinden – dieses Projekt führt der international bekannte Choreograph Royston Maldoom seit 30 Jahren in der Welt durch. Mit Straßenkindern in Äthiopien, mit verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen in Zagreb während des Balkankonflikts in dem Film „Rhythm is it“, zuletzt mit sechs schwer erziehbaren Jugendlichen sowie Schulverweigerern in Irland und nun im November mit 100 Schülern in Potsdam. Drei Wochen will Maldoom nun mit Schülern der Rosa-Luxemburg-Schule arbeiten und am Ende zwei Vorstellungen vor Publikum tanzen. Es wird das erste Projekt des Künstlers in den neuen Bundesländern. Die Oberschule gilt in der Stadt als Einrichtung mit schwierigen Jugendlichen, teilweise lernschwach und zu Ausbrüchen neigend. Genau das Metier des gebürtigen Londoners mit den integrativen Tanzprojekten. Drei Wochen lang, vormittags und nachmittags Training in der Sporthalle sind laut Volker Eisenach geplant. Der Gründer der Berliner Faster- Than-Light-Dance-Company sah sich am Montag stellvertretend für Maldoom die Bedingungen vor Ort an. Probleme stellte er nicht fest. Hauptsache die Halle sei warm, damit sich die Schüler keine kalten Füße holen, sagte er. Auf dem Kunststoffbelag der teilweise sanierten Halle wird geprobt, das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt, die eigen Versagensängste überwunden. Besucher sollen anfangs draußen bleiben, das Innere der Jugendlichen müsse erreicht werden. In seinem Film „Rhythm is it“ gerät Maldoom seiner Methoden wegen in Kritik. Im Nebenzimmer redet eine Lehrerin auf ihn ein, man dürfe die Kinder nicht überfordern. Er müsse ihre Versuche loben, Verständnis zeigen. Maldoom erklärt, dass er wisse, was er tue. Sagt, dass er Pädagoge sei und weniger Tänzer. 250 Berliner Kinder und Jugendliche aus 25 Nationen tanzten am Ende Strawinskys „Le Sacre du Printemps“, choreographiert von Maldoom und begleitet von den Berliner Philharmonikern. In Potsdam wird das Stück „Troyst“ von James MacMillan eingeübt. Es geht um Grenzen überwinden, Rivalitäten austragen und Versöhnung – wie im Schulalltag der Luxemburg-Schule. Vielleicht wird daraus auch ein internationales und altersübergreifendes Projekt, denn Schulleiterin Dr. Vera Paul möchte auch Schüler der polnischen Partnerschule sowie Vorschulkinder in das Projekt einbinden, letzte Absprachen mit Maldoom persönlich werden im September getroffen. jab

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