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Kultur: Marienlieder aus München

Chorgemeinschaft Maria vom Guten Rat in der Friedenskirche

Stand:

Chorgemeinschaft Maria vom Guten Rat in der Friedenskirche In München-Schwabing ist die Chorgemeinschaft Maria vom Guten Rat beheimatet. Eigentlich ist sie ein ganz normaler Kirchenchor, der sich sonntags im liturgischen Singen befleißigt. Doch unter der Leitung von Roberto Seidel hat er höhere Ambitionen, denn der Dirigent hat an Theatern in Deutschland und in der Schweiz als Assistent von bedeutenden Kollegen gearbeitet, aber auch selbst immer wieder den Taktstock geschwungen. Die Chorgemeinschaft in München-Schwabing gründete er vor gut drei Jahren. Mindestens zwei Konzerte sind im Jahr in der Heimatkirche geplant,doch gern geht man auch auf Reisen. In diesem Jahr in Berlin und in Potsdam. Nun gaben die mehr als 40 Damen und Herren der Chorgemeinschaft innerhalb der Sommermusik-Reihe der Friedenskirche Sanssouci ein Konzert. Klanglich war Unterschiedliches zu vernehmen. Während die Herren ein sehr ausgewogenes Klangbild schufen, hörte man von den Damen ein grobes, nicht immer sehr intonationsreines Singen. Will sich die Chorgemeinschaft als kultiviertes Ensemble darstellen, muss unbedingt an der Klangkultur vor allem bei den Sopranstimmen gearbeitet werden. Das Programm, das die Chorgemeinschaft bot, war ein rein geistliches. Nachdem zu Beginn des Konzerts Chorwerke des italienischen Frühbarock von Palestrina und da Vittorio stilistisch sehr sauber gesungen wurden, widmete man sich etlichen Mariengesängen, die Johannes Brahms vertonte. Die emotionalen Texte überhöhte Brahms mit zum Teil romantischer Emphase, die Roberto Seidel hörbar nicht aufnehmen wollte. Er versuchte vielmehr eine objektivierende, spröde Interpretation bei den Liedern zu erreichen, was ihm weitgehend gelang. Auch bei den drei spätromantischen Chorsätzen von Max Reger wurde auf alle romantischen Drücker verzichtet. Die Choristen sangen die Lieder aber dennoch sehr einfühlsam. Die bewegendste Wiedergabe gelang der Chorgemeinschaft jedoch mit Maurice Duruflés sehr dichten Satz „Ubi caritas“. Hierbei wurde überraschend homogen gesungen. Mit dem Pater noster von Igor Strawinski ging das mit freundlichem Beifall bedachte Konzert zu Ende. Zwischendurch griff der junge Musiker Hans Kielblock in die Tasten des Orgelpositivs. Er spielte Werke von Girolamo Frescobaldi, Georg Muffat, Johann Jacob Froberger und Johannes Brahms mit Spannung und die Farben des kleinen Instrumentes ausschöpfend. Klaus Büstrin

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